Über die Hintergründe der Schüsse machte die Polizei noch keine Angaben.
Drei Menschen kamen ums Leben und fünf weitere wurden verletzt, als am Montagvormittag in einer Straßenbahn in der niederländischen Stadt Utrecht Schüsse fielen.
Zwei Personen wurden festgenommen, darunter der Hauptverdächtige, ein 37-jähriger gebürtiger Türke. Er wurde im Rahmen einer Großfahndung gefasst, nach Angaben der Polizei waren Sondereinsatzkräfte daran beteiligt. Spuren an einem zuvor gestohlenen Kleinwagen führten die Ermittler zum Hauptverdächtigen. Nach den Schüssen in der Straßenbahn am Vormittag hatten die Behörden in Utrecht die höchste Alarmstufe verhängt, öffentliche Gebäude geschlossen und die Bevölkerung aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Erst am Nachmittag wurde die Warnung aufgehoben.
„Wir wissen bisher nicht, welches seine Beweggründe waren, wir schließen kein Motiv aus", so niederländische Justizminister Ferdinand Grapperhaus. „Es geisterten verschiedene Geschichten durch die Medien und die sozialen Netzwerke: Bitte bewahren Sie die Ruhe und mutmaßen sie nicht. Es ist wichtig, dass jetzt gewissenhaft unabhängige Ermittlungen durchgeführt werden. Und ja, der Verdächtige ist der Justiz bekannt und vorbestraft“, sagte der Minister.
Wegen welcher Vergehen, ließ er im Unklaren. Ministerpräsident Mark Rutte ordnete an, die Flaggen an Regierungsgebäuden an diesem Dienstag auf halbmast zu setzen. Eine Diskussionsveranstaltung über die Europawahl wurde abgesagt, der Wahlkampf sei derzeit seine geringste Sorge, betonte Rutte.