Brexit-Albtraum nur verschoben? Meinungen von Londonern

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Von Euronews
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Zwischen Unverständnis und Fatalismus rangierten die Meinungen von Londonern über die muttlerweile dritte Fristsetzung für den Brexit. Ein Londoner Politologe erläutert, warum die Zeit von Theresa May wohl abläuft.

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Wohin steuert das Vereinigte Königreich nach der mittlerweile dritten Fristsetzung für den EU-Ausstieg? Und warum ausgerechnet zu Halloween? Drängende Fragen, die trotz gewohnter Wortgewalt britische Medien nicht beantworten können. Auch vielen Bürgern fehlt der Durchblick, wie eine Umfrage unter Pendlern in Londonzeigte.

Carol meinte: "Keiner kontrolliert den Brexit. Sie müssen aber weitermachen und es irgendwie hinbekommen."

Gary: "Ein heilloses Durcheinander, unglücklicherweise, und etwas peinlich. Das ist eine schwierige Angelegenheit, die nicht gut gemanagt wird.

Chris White hatte gegen den Brexit gestimmt: "Demokratisch betrachtet ist das nicht der richtige Weg. Ich habe für den EU-Verbleib gestimmt, aber man kann nicht ständig die Regeln verbiegen, bis man bekommt, was man will."

Dane Wells flüchtete sich in Sarkasmus: "Sie habendie Sache in den vergangenen drei Jahren schon weit genug nach unten getreten. Also was bedeutet da noch ein Jahr?"

Aus für May nach Europawahl Ende Mai?

Anand Menon ist Politologe am Londoner King`` s College und Experte für Europapolitik: "Die große Frage ist doch, was das für Theresa May bedeutet. In Bezug auf das Parlament ändert sich doch kaum etwas. Es gibt für nichts eine Mehrheit. Man könnte annehmen, dass sich das Parlament ohne Zeitdruck bis Oktober nicht entscheidend bewegen wird. Die große Frage ist also, ob ihre Partei Theresa May weiterhin die Stange halten wird oder nicht. Innerhalb ihrer Partei herrscht eine unzufriedene Stimmung. Wir könnten also einen Versuch erleben, sie loszuwerden. Wahrscheinlich nicht vor der Europawahl, aber sicherlich danach."

Herrscht also schon die May-Dämmerung in London? Immerhin hat die Premierministerin das abgewendet, was nicht nur im Königreich vielen als Albtraum erschien: Einen chaotischen Brexit an diesem Freitag, möglicherweise verbunden mit dem Blick in ungewohnte wirtschaftliche Abgründe.

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