Weiter Unruhen im Sudan: Regierung aus Zivilisten gefordert

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Von Euronews mit dpa, reuters, afp
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Nach dem Sturz von Langzeitherrscher al-Baschir kommt der Sudan nicht zur Ruhe. Die Menschen demonstrieren weiter – jetzt gegen die neue Militärregierung.

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Nach dem Militärputsch gegen Präsident Omar al-Baschir gehen die Menschen im Sudan weiter auf die Straße. Ihre Forderung: ein echter Wandel. Am Donnerstag hatten Streitkräfte den Staatschef nach 30 Jahren Gewaltherrschaft und wochenlangen Protesten gestürzt – und selbst die Macht übernommen.

Neue alte Regierung?

Eine Fortsetzung des alten Regimes mit neuen Gesichtern, sagt ein Demonstrant in der Hauptstadt Khartum: "Wir brauchen eine zivile Regierung im Land, die den Willen des sudanesischen Volkes vertritt. Ansonsten ist unsere Revolution unvollständig und die Träume und Hoffnungen der Menschen zerschlagen. Deshalb werden wir weiter demonstrieren, bis alle unsere legitimen Forderungen erfüllt sind.“

Der neue starke Mann im Land heißt Awad Ibn Auf – bisher al-Baschirs Vize und Verteidigungsminister. An der Spitze des Militärrats will er den Sudan mindestens zwei Jahre lang anführen. Wahlen soll es erst nach dieser Übergangsphase geben.

Entwicklung beunruhigt Staaten weltweit

Das stößt auch international auf scharfe Kritik. Die EU fordert die Übergabe der Regierungsverantwortung an Zivilisten. Mehrere Länder – darunter Deutschland, die USA, Frankreich und Großbritannien – plädieren für eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

Derweil bleibt der alte Präsident al-Baschir in Haft – wo genau, ist unklar aber laut Militär an einem sicheren Ort. Er wird für mehrere Massaker im Sudan mit Millionen von Toten verantwortlich gemacht. Vor dem Internationalen Strafgerichtshof ist er wegen Völkermords angeklagt.

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