Hoffnung auf Regierungswechsel im Sudan

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Von Euronews
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Die Proteste gegen den von Militärs besetzten Übergangsrat gehen weiter. Vielen Bürgern reicht nicht, dass Langzeitherrscher Al-Bashir nicht mehr im Amt ist.

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Im Sudan haben Bürger erneut für ein Ende der Militärregierung demonstriert. Sie fordern die schnelle Übergabe der Macht an eine zivile Regierung. Der Militärrat, der das Land seit dem Rücktritt von Langzeitpräsident Omar Al-Bashir führt, erklärte sich dazu bereit, allerdings nach mit einer Übergangsfrist von bis zu zwei Jahren.

Trotzdem hegen die Menschen Hoffnung, jetzt, da al-Bashir nicht mehr an der Macht ist. Früher habe jeder das Land verlassen wollen, erzählt eine Demonstrantin in der Hauptstadt Khartum. Jetzt würden alle bleiben wollen, um das Land wieder aufzubauen.

Beobachter befürchten allerdings, dass es unter der Militärregierung sogar mehr Menschen geben könnte, die das Land verlassen wollen. Vor allem die Ermächtigung der Paramilitärs innerhalb des Militärrates, sieht Sudan-Experte Jérôme Tubiana im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur als Gefahr.

Auch die Zukunft eines Migrationspaktes der EU mit dem Sudan ist ungewiss. So hat beispielsweise Deutschland während des Regimes von Al-Bashir unter anderem Grenzbeamte und Polizisten trainiert. Offiziell, um Menschenschmuggel zu bekämpfen und Migranten zu schützen. Better Migration Management nennt sich das Programm, an dem sich die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) beteiligt. Allerdings liegt der Sudan auf einer wichtigen Migrationsroute, und so würde es nicht verwundern, wenn die Millionen auch dafür ausgegeben werden, um die Migranten weit weg von Europas Grenzen zu stoppen.

Al-Bashir wurde vor einer Woche vom Militär aus dem Amt gedrängt. Der 75-Jährige wird vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht. Bereits zuvor hatte es anhaltende Proteste für einen Wechsel an der Spitze des Landes gegeben.

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