Die "Mitte-Studie" der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt, dass rechtspopulistische Einstellungen deutlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.
Laut einer repräsentativen Studie hat über die Hälfte der Deutschen Vorbehalte gegenüber Asylsuchenden.
Die sogenannte "Mitte-Studie" der Friedrich-Ebert-Stiftung, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld entstanden ist, untersucht seit 2002 antidemokratische Einstellungen in der deutschen Bevölkerung.
Obwohl die Zahl der Asylsuchenden rückläufig ist, stieg der Anteil der Deutschen mit abwertender Haltung um viereinhalb Prozent seit der letzten Befragung im Jahre 2016.
Rechtsextreme Positionen vertritt nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung, rechtspopulistische Einstellungen sind dafür weit verbreitet und in der Mitte der Gesellschaft normaler geworden. Jede fünfte befragte Person (21 %) neigt ganz deutlich zu rechtspopulistischen Einstellungen, bei 42 % lässt sich eine Tendenz dazu ausmachen.
Hier lassen sich auch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland feststellen. Besonders Fremdenfeindlichkeit, die Abwertung von Menschen muslimischen Glaubens und Asylsuchenden ist im Osten weiter verbreitet als im Westen.
Personen, die die AfD wählen oder wählen würden, fallen durch eine deutlich häufigere Zustimmung zu menschenfeindlichen Einstellungen auf als Wähler anderer Parteien.
In einigen Punkten zeigen sich allerdings auch Verbesserungen: So haben Vorbehalte gegen Homosexuelle, Obdachlose und Menschen mit Behinderung seit 2011 kontinuierlich abgenommen.