In Algerien haben Tausende Demonstranten den zehnten Freitag in Folge gegen die politische und wirtschaftliche Führung protestiert. Im Fokus steht unter anderem Übergangspräsident Bensalah.
In Algerien haben den zehnten Freitag in Folge Tausende für weitreichende politische Reformen demonstriert. Die Proteste in der Hauptstadt Algier richteten sich auch gegen Übergangspräsident Abdelkader Bensalah. Augenzeugen zufolge hatten die Sicherheitskräfte Zufahrtsstraßen gesperrt, um anreisende Demonstranten an der Teilnahme an den Protesten zu hindern.
Anfang des Monats war Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika nach Massenprotesten zurückgetreten. Übergangspräsident Bensalah gilt als sein langjähriger Weggefährte. Neuwahlen sind für den 4. Juli angesetzt.
Am Mittwoch ordnete der Oberste Gerichtshof Untersuchungshaft für vier hochrangige Unternehmer an. Sie stehen unter Korruptionsverdacht. Unter den Festgenommenen sind Mitglieder der einflussreichen Kouninef-Familie, die Bouteflika nahe steht. Außerdem prüft das Gericht Korruptionsvorwürfe gegen einen früheren Energieminister.