Fünf Spitzenkandidaten debattieren zur Wahl: Europa zum Anfassen

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In Maastricht haben fünf Europawahl-Spitzenkandidaten debattiert. Die Themen: Der Frauenanteil in der künftigen Kommission – hier waren alle für 50 Prozent – Umwelt, Digitales und Weltwirtschaft und natürlich die Rolle Europas

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Für den Niederländer Frans Timmermans war es ein Heimspiel: Der Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Europas wohnt ein paar Kilometer von Maastricht entfernt. Hier, im Vrijthof-Theater, haben fünf Europawahl-Spitzenkandidaten debattiert. Die Themen der Diskussion, koordiniert von Rianne Letschert, Rektorin der Universität Maastricht und Ryan Heath, Politico: Der Frauenanteil in der künftigen Kommission – hier waren alle für 50 Prozent – Umwelt, Digitales und Weltwirtschaft und natürlich die Rolle Europas.

Timmermans gewann anschließend die Online-Abstimmung (rund 44% von der etwa 6.000 Teilnehmern) - auch weil EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber in Bayern mit Theo Waigel, Ex-Finanzminister und Ehrenvorsitzender der CSU, Geburtstag feierte.

Ein paar Schlaglichter:

Frans Timmermans, Sozialdemokratische Partei Europas:

"Ich bin für Dialog statt Konfrontation, für Gleichheit statt Diskriminierung, für nachhaltige Zukunft statt fossiler Brennstoffe, und ich schlage vor, dass wir dies gemeinsam machen und für Nationalisten keinen Platz lassen."

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Guy Verhofstadt, Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE),  will an der Mehrheit der bisherigen Volksparteien im Europaparlament knabbern (EVP 216, S&D 185 von 751 Sitzen)

Guy Verhofstadt:

"Wir brauchen eine neue Kraft in der Europäischen Union und in dieser europäischen Debatte, eine Kraft im Zentrum, proeuropäisch, mit etwas Abstand von den alten Parteien - Sozialisten und EVP. Das ist das Entscheidende, ein neues Europa in einer neuen Welt."

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Jan Zahradil von europakritischen Europäische Konservativen und Reformern (EKR) sieht Europa gerade in einer Sackgasse:

"Was ich mir wünschen würde, ist eine neue Balance zwischen national und europäisch, damit wir gemeinsam gute Lösungen für die Zukunft finden können. Ich nenne dies ein flexibles Europa. Dies ist meiner Meinung nach der einzige Weg aus der gegenwärtigen Sackgasse."

Bas Eickhout, Europäische Grüne/Freie Europäische Allianz (er tritt gemeinsam mit der deutschen Abgeordneten Ska Keller an) geht es um den Kampf gegen den Klimawandel, aber sozial ausgewogen.

"Maßnahmen gegen den Klimawandel müssen mit sozialer Gerechtigkeit einhergehen, und das ist genau das neue Europa, für das wir kämpfen, ein grünes und soziales Europa, also ein anderes Europa. Wir glauben an die europäische Zusammenarbeit, an die Stärkung der europäischen Demokratie, aber sozial gerecht und grün."

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Violeta Tomić, Europäische Linke (GUE/NGL),

 will alle anderen aufmischen:

"Die Brüsseler Politiker haben das Interesse der Banken und Konzerne immer wieder vor die Interessen der Bevölkerung gestellt. Und ich bin kein Brüsseler Insider, wie alle diese Herren hier."

Manfred Weber, EVP, hatte andere Verpflichtungen und Oriol Junqueras, Kandidat der Freien Europäische Allianz (EFA), wäre wohl gern gekommen, sitzt aber wegen seiner Beteiligung am Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien seit anderthalb Jahren in Untersuchungshaft.

Die Europawahl 2019 Ende Mai ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Sie findet Ende Mai in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt, in Deutschland und Österreich am 26. Mai. Bei den vergangenen beiden Europawahlen stimmten knapp 43 Prozent der Wahlbürger ab.

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Weitere Quellen • Politico

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