Das Europaparlament vergibt den Sacharow Preis an Menschen, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen.
Zwei inhaftierte Journalisten, Andrzej Poczobut aus Belarus und Mzia Amaglobeli aus Georgien, sind die Preisträger des Sacharow-Preises für geistige Freiheit 2025, der am Mittwoch vom Europäischen Parlament in Straßburg verliehen wurde.
"Mit der Verleihung des diesjährigen Sacharow-Preises für geistige Freiheit an Andrzej Poczobut aus Belarus und Mzia Amaglobeli aus Georgien ehren wir zwei Journalisten, deren Mut ein Leuchtfeuer für alle ist, die sich nicht zum Schweigen bringen lassen“, sagte Roberta Metsola, die Präsidentin des Europäischen Parlaments.
"Beide haben einen hohen Preis dafür bezahlt, dass sie der Macht die Wahrheit gesagt haben, und sind zu Symbolen des Kampfes für Freiheit und Demokratie geworden“, fügte sie hinzu.
Metsola betonte, dass das Parlament hinter ihnen und "allen, die weiterhin Freiheit fordern", stehe.
Der 52-jährige Andrzej Poczobut ist ein Journalist aus der polnischen Minderheit in Belarus, der für seine Kritik am Lukaschenko-Regime bekannt ist. Er ist seit 2021 inhaftiert und wurde zu acht Jahren Strafkolonie verurteilt. Er hatte für Medien in Polen gearbeitet.
Polen hatte vor Jahren mit einem geschlossenen Grenzposten gegen die Verurteilung des Journalisten protestiert.
Die 50-jährige Mzia Amaghlobeli hatte über Menschenrechtsverletzungen in Georgien berichtet und wurde im Rahmen der Proteste der Opposition gegen die Parlamentswahlen festgenommen. Im vergangenen August verurteilte ein Gericht Amaghlobeli wegen Widerstands gegen Ordnungshüter zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren.
Starke Botschaft an politische Gefangene in Belarus
In einer Rede vor dem Europäischen Parlament am Mittwoch sagte die belarussische Oppositioinelle Swetlana Tichanowskaja, deren Ehemann Sergej Tichanowskij im Juni nach fünfjähriger Haft freigelassen wurde, dass diese Auszeichnung "eine starke Botschaft an politische Gefangene sendet“ und daran erinnert, dass "Journalismus kein Verbrechen ist“. Sie fordert die EU außerdem auf, die Sanktionen gegen das Lukaschenko-Regime aufrechtzuerhalten, um ihn zu Zugeständnissen zu zwingen.
Die anderen Finalisten waren die Journalisten und humanitären Helfer in Palästina und allen Konfliktgebieten, die von der Fraktion der Sozialisten und Demokraten und der Linken nominiert wurden, sowie die serbischen Studierenden, die nach dem Einsturz eines Bahnhofs am 1. November 2024 landesweite Proteste initiierten und von der Fraktion Renew Europe nominiert waren.
Die Budapest Pride war von den Grünen/EFA vorgeschlagen, der französisch-algerische Schriftsteller Boualem Sansa von den Patrioten für Europa (PfE), und der verstorbene konservative US-Aktivist Charlie Kirk vom Europa der souveränen Nationen (ESN). Sie schafften es nicht in die engere Auswahl.