Vergewaltigungsvorwürfe: Schweden nimmt Untersuchung gegen Assange wieder auf

Vergewaltigungsvorwürfe: Schweden nimmt Untersuchung gegen Assange wieder auf
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Schweden will die Voruntersuchungen zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Julian Assange wiederaufnehmen. Das gab die schwedische Staatsanwaltschaft in Stockholm bekannt.

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Schweden will die Voruntersuchungen zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Julian Assange wiederaufnehmen. Das gab die schwedische Staatsanwaltschaft in Stockholm bekannt. Der Wikileaks-Gründer solle dazu verhört werden. Eine Auslieferung Assanges nach Schweden sei nun möglich.

Der 47-Jährige war am 11. April in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen worden, nach dem Ecuador das politische Asyl gegen ihn aufgehoben hatte. Die Wiederaufnahme der vorläufigen Ermittlungen in Schweden war am selben Tag von der Anwältin einer Frau beantragt worden, die Anschuldigungen gegen Assange vorgebracht hatte. Sie wirft ihm vor, er habe sie während eines Besuchs in dem skandinavischen Land 2010 vergewaltigt. Assange streitet das ab. Die Untersuchungen waren 2017 eingestellt worden.

Die Wiederaufnahme der Untersuchungen werde dem Australier die Möglichkeit geben, sich von den Vergewaltigungsvorwürfen reinzuwaschen, so ein Wikileaks-Sprecher. Es habe politischen Druck auf Schweden gegeben. Assanges schwedischer Anwalt bezeichnete die Entscheidung der Staatsanwaltschaft als "Peinlichkeit für Schweden".

Ecuador will zudem Assanges Dokumente und elektronische Daten an die USA überliefern. Dies berichtet die spanische Zeitung "El Pais" unter Berufung auf eine offizielle Mitteilung. Zudem soll der Raum, in dem Assagen in der ecuadorianischen Botschaft in London gelebt hat, untersucht werden.

Der 47-Jährige war 2012 in die diplomatische Vertretung geflüchtet. Damals lag ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden gegen ihn vor. Assange, der die Vorwürfe immer zurückwies, fürchtete, via Schweden in die USA ausgeliefert zu werden.

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