Gericht lehnt Haftbefehl gegen Julian Assange ab. Mit diesem wollte die Staatsanwaltschaft eine Auslieferung Assanges an Schweden erreichen.
Ein Gericht im schwedischen Uppsala hat am Montag einen Haftbefehl gegen Julian Assange abgelehnt. Mit diesem wollte die Staatsanwaltschaft eine Auslieferung Assanges an Schweden erreichen. Der 47-jährige WikiLeaks-Gründer wird beschuldigt, im Jahr 2010 eine Frau in Schweden vergewaltigt zu haben.
Das Gericht wies den Antrag als "unverhältnismäßig" zurück. Aktuell verbüßt Assange in Großbritannien eine Haftstrafe von 50 Wochen wegen des Verstoßes gegen Kautionsauflagen. Es sei möglich, ihn durch Erlass eines sogenannten Ermittlungsbefehls zu befragen, so der Richter gegenüber der Zeitung "Upsala Nya Tidning".
Endlos-Haft in den USA?
Julian Assange war am 11. April in London festgenommen worden. Er hatte sich dort jahrelang in der ecuadorianischen Botschaft verschanzt.
Nicht nur Schweden, auch die USA wollen Assange den Prozess machen. Die Amerikaner werfen ihm vor, die Whistleblowerin Chelsea Manning unterstützt zu haben. Es geht um die Veröffentlichung geheimen Materials von amerikanischen Militäroperationen im Irak und in Afghanistan.
Im Falle einer Verurteilung in den USA drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.