Normandie feiert 75 Jahre D-Day - Gérard Verdonk erinnert sich

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Nur sehr wenige, die Zeugen der alliierten Bombenangriffe waren, sind noch am Leben. Wir treffen einen von ihnen, der sogar an der Befreiung Frankreichs beteiligt war.

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"Wir sind in der nordfranzösischen Stadt Caen, wo sich Emmanuel Macron und Donald Trump treffen werden. Diese Stadt wurde 1944 fast vollständig zerstört, als sich die deutschen Streitkräfte kurz nach dem D-Day hierher zurückzogen".

"Nur sehr wenige Bewohner, die Zeugen der alliierten Bombenangriffe waren, sind noch am Leben, aber heute treffen wir einen von ihnen. Er war sogar an der Befreiung Frankreichs beteiligt".

Die ruhige Umgebung seiner Nachbarschaft, kontrastiert mit seiner Energie. Gérard Verdonk sieht man seine 93 Jahre nicht an. Als junger Mann lebte er während des Krieges auf dem Hof seiner Familie in Bény-sur-Mer, einem der ersten Dörfer, die am 6. Juni 1944 von kanadischen Truppen befreit wurden.

Er erzählt, dass er während der Besatzung das volle Ausmaß des nationalsozialistischen Terrors nicht erkannt hat.

"Sie haben das Dorf während des Krieges für ungefähr vier Jahre besetzt. Wir haben sie auf der Farm empfangen, sie sind gekommen, um Milch und etwas Butter zu holen. Als sie wieder zurückkamen, haben sie uns Schokolade mitgebracht. So war das".

Als sich eines Tages alles änderte, war er 17 Jahre alt.

"Es war am 5. Juni, bereits Abend, als wir kleinere Dinge für die Deutschen erledigten, wie Wasserfässer tragen, als amerikanische oder englische Flugzeuge die Artilleriestellung der Deutschen in Reviers bombardierten. Ab dem 6. Juni wusste mein Vater Bescheid über die Deutschen, da bin ich mir sicher".

Seine Familie stand dem französischen Widerstand nahe. Als er als junger Mann angeworben wurde, Zement für den Bau der deutschen Bunker von Juno Beach zu transportieren, bat ihn sein Vater seine Schritte zu zählen.

"Der Ort, an den wir den Zement brachten, entsprach einer bestimmten Anzahl von Schritten oder einer bestimmten Anzahl von Metern. Er sammelte diese Informationen am Abend oder am nächsten Tag und gab sie an seinen Schwager in Dizy weiter. Mr. Savard hat diese Informationen dann nach England geschickt".

Gerard Verdonk hat zugestimmt, uns durch die Landschaft der Normandie zu führen.

"Das hier ist Ver. Hier haben die Kanadier am Abend des 6. Juni angehalten. Genau hier".

Hier ist Juno Beach. Die Kanadier sind am Morgen des 6. Juni 1944 hier gelandet.

"Wir haben den Zement hierher gebracht. Genau hierher".

Wir fragen ihn, warum er seine Schritte zu den deutschen Befestigungen gezählt hat.

"Wie ich dir sagte, mein Onkel hat es nach England weitergegeben und sie wussten, wo das Maschinengewehrnest war und sie wussten auch,wo der Bunker war. Nach wenigen Metern wussten die Kanadier, dass sie da waren".

"Wir können also sagen, dass Sie an der Befreiung Frankreichs teilgenommen haben"?

"Nein, das geht zu weit. Komm, lass uns jetzt gehen".

Auf dem nahe gelegenen kanadischen Friedhof wird im "Juno Beach Center" die Geschichte von Gerard Verdonk erzählt. Sie ist Teil einer Ausstellung über Einheimische, die alle den D-Day auf ihre Weise erlebt haben.

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