Massenproteste in Hongkong: Wird Regierungschefin einlenken?

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Von Andrea Büring mit dpa, reuters
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Hunderttausende Menschen in Hongkong wehren sich gegen ein Gesetz, das es Peking künftig ermöglicht, Verdächtige in die kommunistische Volksrepublik weiterleiten zu lassen.

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Die Massendemonstrationen in Hongkong reißen nicht ab. Am Sonntag gingen erneut eine Million Menschen gegen geplante Auslieferungen an China auf die Straße - die größte Kundgebung in Hongkong seit den Protesten gegen das Tiananmen-Massaker vor 30 Jahren in Peking.

Lage eskaliert

In der Nacht versuchten etwa 100 radikale Demonstranten, den Regierungssitz zu stürmen. Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein, es gab Verletzte und Festnahmen.

Der Aktivist und frühere Abgeordnete Lee Cheuk-yan sagt, "die Menschen in Hongkong wollen unsere Rechte verteidigen: Meinungsfreiheit, ein unabhängiges Rechtssystem und unsere wirtschaftlichen Grundlagen, die Investoren anlocken."

Sind Hongkongs Freiheiten in Gefahr?

Die Proteste entzündeten sich an einem Gesetzesentwurf, der vorsieht, auf Pekings Ersuchen künftig Verdächtige ins kommunistische China auszuliefern. Ein Vorhaben, das nach Meinung der Demonstranten die Autonomie Hongkongs untergräbt. Die Aktivisten von Amnesty International sehen die Menschenrechte bedroht.

Seit 1997 ist die frühere britische Kronkolonie eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China mit weitgehenden Garantien und Rechten.

Trotz dem Widerstand will die Peking-treue Regierungschefin Carrie Lam das Gesetz durchsetzen. Wenn dieses das Parlament am Mittwoch passiert, wird mit erneuten heftigen Protesten gerechnet.

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