Zentrales Ziel beim G7-Gipfel: Bekämpfung von Ungleichheit

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In Europa sind Schätzungen zufolge rund 113 Millionen Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht.

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Frankreich hat als Vorsitzender des G7-Gipfels am Wochenende in Biarritz die Bekämpfung der Ungleichheit ganz oben auf die Tagesordnung gestellt. In Europa sind Schätzungen zufolge rund 113 Millionen Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Es gibt Forderungen, dass Staats- und Regierungschefs weltweit das Thema ernster nehmen sollen. Fakt ist, dass nur eine Minderheit in "extremer Armut" lebt - und ihre Zahl nimmt ab.

1990 waren fast zwei Milliarden Menschen weltweit extrem arm. Im vergangenen Jahr lag diese Zahl deutlich unter einer Milliarde - immer noch hoch, aber unter 10 Prozent der Weltbevölkerung. Laut der internationalen Armutsgrenze der Weltbank leben Menschen mit einem Einkommen bzw. mit Konsumausgaben unter 1.90 Dollar pro Tag in extremer Armut. Die Einkommen in Europa liegen eindeutig weit über dieser Zahl - aber auch die Lebenshaltungskosten.

Mehr als 20 Prozent der Europäer sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

Berücksichtigt man auch materielle und soziale Benachteiligungen sind den Daten zufolge mehr als 20 Prozent der Europäer von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.

Menschen leiden unter "schweren materiellen Entbehrungen" wenn sie beispielsweise ihre Rechnungen nicht zahlen können, wenn sie keine Woche Urlaub im Jahr machen können, wenn sie nicht genug Geld für Essen jeden zweiten Tag haben, wenn sie sich kein Telefon oder einen Fernseher leisten können bzw. keine Waschmaschine oder ein Auto, oder wenn das Geld nicht reicht, um zu heizen.

EU-Strategie 2020

Mit der Strategie 2020 legte die EU vor einem Jahrzehnt einen Zehnjahresplan mit den wichtigsten Zielen fest. Man wollte mindestens 20 Millionen Menschen einen Weg aus Armut und sozialer Ausgrenzung eröffnen. Neueste Zahlen deuten darauf hin, dass das nur bei etwa fünf Millionen gelingen wird.

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