YouTube sperrt 210 Kanäle, die Videos von Protesten in Hongkong teilen

YouTube sperrt 210 Kanäle, die Videos von Protesten in Hongkong teilen
Copyright REUTERS/Kai Pfaffenbach
Copyright REUTERS/Kai Pfaffenbach
Von Emma BeswickAnne Fleischmann
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Google gab am Donnerstag bekannt, dass es 210 YouTube-Kanäle, die sich "koordiniert verhalten, während sie Videos im Zusammenhang mit den laufenden Protesten in Hongkong hochladen", schließen würde.

WERBUNG

Google gab am Donnerstag bekannt, dass es 210 YouTube-Kanäle, die "koordiniert" Videos von den laufenden Protesten in Hongkong teilen, von der Videoplattform entfernt.

Die Entdeckung decke sich mit jüngsten Erkenntnissen von Twitter und Facebook - die ihrerseits Anfang der Woche auf eine Kampagne aus China verwiesen hatten, mit der die Demonstranten diskreditiert werden sollten.

Vor drei Tagen gaben sie bekannt, dass sie Hunderte von Profilen deaktiviert hatten, die Inhalte veröffentlichten, welche darauf abzielten, die prodemokratischen Demonstranten zu sabotieren.

"Diese Entdeckung stand im Einklang mit den jüngsten Beobachtungen und Aktionen im Zusammenhang mit China, die von Facebook und Twitter angekündigt wurden", sagte Shane Huntley von der Threat Analysis Group bei Google Security in einem Blogbeitrag.

"Wir haben festgestellt, dass VPNs und andere Methoden verwendet werden, um die Herkunft dieser Konten und andere Aktivitäten, die üblicherweise mit koordinierten Einflussoperationen verbunden sind, zu verschleiern", fügte er hinzu.

Google gab keine Details darüber bekannt, wie beliebt die 210 Kanäle waren, noch wie viele Videos sie veröffentlicht hatten.

Twitter hatte 936 Accounts entdeckt, über die koordiniert "politischer Streit in Hongkong gesät werden sollte". Zusätzlich sei ein Netzwerk aus rund 200 000 Accounts gesperrt worden, bevor es nennenswerte Aktivität entwickeln konnte. Facebook entfernte mit ähnlicher Begründung fünf Accounts, sieben Seiten und drei Gruppen.

Mindestens einer der Seiten seien rund 15 500 Facebook-Profile gefolgt. Beide Dienste zeigten Beispiele von Beiträgen, in denen die Demonstranten in Hongkong zum Beispiel als gewalttätig dargestellt wurden.

Twitter teilte zudem mit, dass es Anzeigen von staatlich unterstützten Medienunternehmen verbieten wird, wodurch ein Verbot, das es erstmals 2017 bei zwei russische Unternehmen anwandte, ausgedehnt wird.

Im Juni brach in Hongkong Wut über ein jetzt suspendiertes Gesetz aus, das es ermöglichen würde, kriminelle Verdächtige zur Verhandlung an das chinesische Festland auszuliefern.

Die Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam sagte am Dienstag erneut, dass dieses Gesetz nicht verabschiedet würde.

Demonstranten bei Massendemonstrationen fordern mehr Demokratie in der Stadt und eine Untersuchung der angeblichen Polizeibrutalität bei vergangenen Protesten.

Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. 

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Hongkong: Protest-Aktivisten wieder auf freiem Fuß

Europaweite Bauernproteste: Landwirte bewarfen EU-Parlament mit Eiern

Friedensnobelpreis 2023 geht an iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi