Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen erklärt, dass weniger Migranten Europa erreichen, aber der Anteil der Toten steigt.
Etwa vierzig Flüchtlinge und Migranten sind offenbar im Mittelmeer vor der Küste Libyens ertrunken. 65 Schiffbrüchige konnten laut UN-Angaben gerettet werden. Unter den Toten, die von der libyschen Küstenwache gefunden worden, waren mehrere Marokkaner, ein Sudaner und ein Somalier.
Eine weitere Tragödie im Mittelmeer
Charlie Yaxley, UNHCR-Sprecher für Libyen und den Mittelmeerraum sagt dazu: "Das ist die jüngste Tragödie im Mittelmeer. Es gibt einen Rettungseinsatz. Die lybische Küstenwache und Fischer haben etwa 60 Menschen aus dem Wasser gezogen. Viele von ihnen sind aus Sudan, Ägypten, Marokko und Tunesien. Ein Team des UNCR hilft ihnen vor Ort. Aus dem was wir gehört haben, schließen wir, dass mindestens 40 Menschen im Meer ertrunken sind. Und das nur wenige Wochen, nachdem 150 Menschen ihr Leben vor der Küste von Libyen verloren haben - im schlimmsten Schiffsunglück 2019."
"Bei der Überfahrt von Libyen nach Europa erleben wir einen unglaublichen und besorgniserregenden Anstieg der Todesfälle. Von sechs oder sieben Personen, die es nach Europa schaffen, stirbt ein Mensch. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Gesamtzahl derer, die nach Europa kommen, deutlich gesunken, aber es gibt eine hohe Zahl derer, die ums Leben kommen. Es gibt also keine Krise der ankommenden Migranten mehr, sondern eine echte Krise der Todesfälle."
Die EU sollte Rettungsschiffe schicken
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen fordert die EU zum Handeln auf. Charlie Yaxley sagt:
"Die UNHCR ruft die EU dazu auf, Seenotrettungsschiffe zurückzuschicken und wir sollten die lebenswichtige Arbeit der Nichtregierungsorganisationen anerkennen. Zudem müssen wir dringend die Maßnahmen verstärken, um die leidenden Flüchtlinge aus Libyen herauszuholen."