Die Türkei möchte die sogenannte Sicherheitszone in Syrien allein kontrollieren. Doch die USA setzen auf Zusammenarbeit mit der Kurdenmiliz YPG.
An der Grenze zwischen Syrien und der Türkei hat es an diesem Sonntag die erste gemeinsame Patrouille von türkischen und US-amerikanischen Einheiten gegeben. Trotz dieser symbolträchtigen Aktion südlich von Akcakale in den Kurdengebieten von Syrien dauert der Streit um die geplante Sicherheitszone an.
Die Türkei möchte diese Sicherheitszone alleine kontrollieren. Die USA setzen weiterhin auf die Zusammenarbeit mit den syrischen Kurden der YPG, die Ankara als Terroristen ansieht.
Erdogan droht indirekt der EU
Zudem fühlt sich Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Flüchtlingsfrage allein gelassen - und er drohte wieder indirekt der EU.
Erdogan erklärte: "Wir werden gezwungen sein, die Tore zu öffnen. Wenn Sie uns Hilfe zusagen, dann sollten Sie auch Hilfe gewähren. Wenn nicht, dann tut es uns leid. Wir machen bis zu einem bestimmten Punkt mit, wir ertragen es gerade noch. Aber sind wir die einzigen, die diese Last tragen sollen?"
Streit um Kurdenmiliz YPG
Wegen der Kämpfe um die weiterhin von Islamisten kontrollierte Region Idlib rechnet die Türkei mit einem weiteren Zustrom von Flüchtlingen. Zudem möchte Erdogan einen Einfluss der Kurden auch im Norden Syriens eindämmen und stößt dabei auf den Widerstand des Westens und der USA, die die Kurdenmiliz YPG als Partner im Kampf gegen den sogenannten IS und andere Islamisten ansehen.