Frankreich nimmt Abschied von Altpräsident Chirac († 86)

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Jacques Chirac war am Donnerstag gestorben. Zahlreiche amtierende und ehemalige Spitzenpolitiker erwiesen ihm die letzte Ehre.

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Abschied von Frankreichs Altpräsident Jacques Chirac: Emmanuel Macron und zahlreiche weitere amtierende und ehemalige Spitzenpolitiker erwiesen Chirac bei einer Trauerfeier in Paris die letzte Ehre.

Russlands Präsident Wladimir Putin, der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der scheidende Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, Italiens Präsident Sergio Mattarella und US-Altpräsident Bill Clinton nahmen an der Trauerfeier ebenso teil wie die drei noch lebenden Altpräsidenten Frankreichs, François Hollande, Nicolas Sarkozy und Valéry Giscard d’Estaing.

Chirac - von 1995 bis 2007 Frankreichs Präsident - war am Donnerstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Während seiner politischen Laufbahn besetzte der Konservative weitere Spitzenämter: Chirac war von 1977 bis 1995 Bürgermeister seiner Geburtsstadt Paris, er war Innenminister und Ministerpräsident.

Chirac habe Frankreichs Einheit und Zusammenhalt ständig gewährleistet und das Land mutig vor Extremen und Hass geschützt, hatte Macron in einer Würdigung geschrieben. Der deutsche Bundespräsident Steinmeier hatte den Verstorbenen als einen Politiker gewürdigt, der den Anspruch gehabt habe, „Politik und Zukunft seines Landes und Europas zu gestalten“. Chirac habe zudem den Mut gehabt, sich der Geschichte des eigenen Landes kritisch zu stellen, so Steinmeier. Es habe mit Chirac unter anderem „vertrauensvolle Begegnungen im Rahmen der engen deutsch-französischen Zusammenarbeit“ gegeben und „eine vertrauensvolle Nähe“, die etwa im Ringen um eine gemeinsame deutsch-französische Haltung zur Irak-Krise geprägt gewesen sei, so das deutsche Staatsoberhaupt.

Von den derzeitigen französischen Spitzenpolitikern fehlt Marine Le Pen. Die Familie Chirac wollte nicht, dass die Vorsitzende der Rechtspartei Rassemblement national an der Trauerfeier teilnimmt. Le Pens Vater Jean-Marie war ein politischer Widersacher Chiracs und erreichte bei der Präsidentenwahl 2002 die zweite Wahlrunde, in der Chirac dann mit deutlicher Mehrheit gewann und somit seine zweite Amtszeit antrat.

Am Morgen fand zunächst eine Trauerfeier im Familienkreis statt, anschließend wurde des Verstorbenen in einer militärischen Zeremonie auf dem Ehrenhof des Hôtel des Invalides im Beisein von Präsident Macron gedacht. Danach wurde der Sarg in die Kirche Saint-Sulpice gebracht. Damit hatte die Bevölkerung, den Worten des Elysee-Palastes zufolge, eine letzte Gelegenheit, sich von Chirac zu verabschieden.

Nach der Trauerfeier wurde der Leichnam Chiracs zum Friedhof Montparnasse gebracht, um dort im engsten Familienkreis neben dem Grab seiner 2016 verstorbenen Tochter beigesetzt zu werden.

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