Ausschreitungen in Ecuador - Präsident sagt Deutschlandbesuch ab

Wegen der Proteste und Ausschreitungen im latainamerikanischen Ecuador hat Präsident Lenín Moreno einen geplanten Deutschlandbesuch abgesagt.
Seit Donnerstag protestieren die Ecuadorianer gegen erhöhte Spritpreise. Dabei war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehr als 350 Menschen wurden festgenommen. Ein Streik der Transportunternehmen legte zusätzlich das gesamte Land lahm. Die Regierung verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand.
Staatschef Lenín Moreno sollte vom 8. bis 10. Oktober nach Deutschland reisen, wo unter anderem ein Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geplant war. Moreno wolle die Entwicklung der Lage in Ecuador im Blick behalten, erklärte Außenminister José Valencia.
Durch die Streichung von Regierungssubventionen waren die Benzinpreise um 25 Prozent und die Dieselpreise um 100 Prozent gestiegen.
Lastwagen-, Bus- und Taxiunternehmer hatten unterdessen am Samstag den Streik beendet. Sie distanzierten sich von den Ausschreitungen und verlangen von der Regierung, die erhöhten Kraftstoffkosten auf die Transporttarife übertragen zu können. Staatschef Lenin Moreno begrüßte das Ende der Streiks und erklärte seine Bereitschaft zum Dialog mit den betroffenen Unternehmern.