Brand in Chemiefabrik in Rouen hat schwerwiegende Folgen

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Von Ronald Krams
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Der Brand in der Chemiefabrik in der nordfranzösischen Stadt Rouen, am 26. September, hat Nachwirkungen. Die Bauern der Region müssen ihre Produktion isoliert aufbewahren. Bei einigen verderblichen Produkten musste die gesamte Produktion zerstört werden.

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Der Brand in der Chemiefabrik in der nordfranzösischen Stadt Rouen, am 26. September, hat Nachwirkungen. Die Bauern der Region müssen ihre Produktion isoliert aufbewahren. Bei einigen verderblichen Produkten musste die gesamte Produktion zerstört werden.

Dazu Käseproduzent Charlie Alleaume, sein Betrieb liegt etwa 50 km von Rouen entfernt:

"Es gilt das Vorsorgeprinzip. Die Milcherzeuger mussten ihre Milch in die Grube gießen. Wir haben unsere Produktion fortgesetzt und in unseren Trockenräumen isoliert gestellt. Wir arbeiten weiter, aber wir können nichts verkaufen. Nun haben wir etwa 35.000 Käse in unserem Keller und warten. Wir müssen unsere Mitarbeiter weiterhin bezahlen, wir arbeiten seit 15 Tagen, ohne zu wissen, was dabei herauskommt".

Die Handelssperre für Milchprodukte wurde mittlerweile aufgehoben. Rund 3000 Bauern sind von dem Brand betroffen, was einem Gesamtschaden von 40 bis 50 Millionen Euro entspricht.

Ein Betrag, der durch einen speziellen Fonds gedeckt werden soll, den das Chemieunternehmen Lubrizol, bei dem es brannte, einrichten will. Betroffen sind auch Geschäfte in Rouen:

"Die Geschäfte in der Innenstadt sind aus mehreren Gründen von der Katastrophe betroffen. Die Rauchwolke hat die Besucherzahlen beeinflusst, vor allem am Donnerstag, dem Tag des Brandes, aber auch am Freitag und Samstag. Die Kundenzahlen waren um 50 % niedriger als normalerweise".

Neben den lokalen Ladenbesitzern mussten auch Subunternehmer und Kunden von Lubrizol ihre Produktion senken und die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter kürzen.

Was eine Schlüsselfrage aufwirft: Dürfen sich chemische Industrien in der Nähe von Großstädten ansiedeln? Dazu der sozialistische Abgeordnete der Nationalversammlung Christophe Bouillon:

"Die erste Lehre, die sich aus dieser Erfahrung ziehen lässt, ist, dass wir die Bewohner zweifellos besser, seriöser, rigoroser und unabhängiger informieren müssen. Wir müssen uns auch genauer damit befassen, wie wir Lebensqualität, Umweltschutz und industrielle Präsenz in einem Gebiet in Einklang bringen. Ich möchte daran erinnern, dass diese Region ein Industriegebiet ist. Hier gab es schon immer Fabriken, aber es ist legitim, dass die Menschen mehr Sicherheit und Schutz erwarten".

**_"Bei den Untersuchungen soll aufgezeigt werden, wie eine solche Katastrophe trotz der hohen Sicherheitsanforderungen der europäischen Seveso-Richtlinie überhaupt möglich war. Diese Richtlinie wurde nach dem verheerenden Chemieunfall von 1976 in der italienischen Stadt Seveso erstellt und wurde seitdem nach jedem größeren Arbeitsunfall aktualisiert. Der Brand in der Fabrik von Lubrizol vor zwei Wochen, wird zu einer Überarbeitung führen"._
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Guillaume Desjardin, euronews

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