Pro-kurdische Demos: "Nicht an die Seite eines Despoten stellen"

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Von Euronews mit dpa
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In Köln, Frankfurt und anderen Städten haben an diesem Samstag wieder Zehntausende gegen die türkische Militäroffensive protestiert.

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Tausende pro-kurdische Demonstranten haben in Köln, Frankfurt und in anderen Städten gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien protestiert. Sie forderten die Regierung in Berlin zum Handeln gegen die Türkei auf.

REUTERS/Thilo Schmuelgen
Demonstration in KölnREUTERS/Thilo Schmuelgen

Die Proteste in Köln verliefen nach Angaben der Polizei bis zur Abschlusskundgebung am Samstagnachmittag weitestgehend friedlich. Der Stadt Köln zufolge kamen weniger Teilnehmer als erwartet.

Nach Polizeischätzungen versammelten sich rund 10 000 Teilnehmer in der Kölner Innenstadt. Die Veranstalter - mehrere linke Bündnisse - hatten 15 000 Demonstrierende angemeldet. Die Polizei hatte sich mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften sogar auf mehr als 20 000 eingestellt - auch für die erwarteten gewaltbereiten Teilnehmer.

Die befürchtete Eskalation zwischen kurdischen Demonstrierenden und Anhängern des türkisch-nationalistischen Spektrums blieb aus. Es seien keinerlei Vorfälle dieser Art bekannt geworden, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Allerdings hätten die Demonstrationszüge einige Male unterbrochen werden müssen - unter anderem wegen Feuerwerkskörpern und PKK-Rufen. Zudem sei eine Fahne mit dem Konterfei des seit Jahren inhaftierten Führers der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK eingezogen worden. Wegen solcher Vorfälle würden «vereinzelt» Anzeigen geschrieben.

Die Veranstalter forderten bei der Abschlusskundgebung von der Bundesregierung, die türkische Offensive nicht nur zu verurteilen, sondern auch konkrete Maßnahmen dagegen zu ergreifen - etwa erneut den Sicherheitsrat einzuberufen oder im Europarat auf die Türkei einzuwirken. Deutschland dürfe sich nicht «an die Seite eines Despoten stellen».

Auch in anderen Städten in Europa gab es Proteste.

REUTERS / Kai Pfaffenbach
Protest in FrankfurtREUTERS / Kai Pfaffenbach
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