Während sich die Briten vom EU-Tisch möglichst zeitnah verabschieden möchten, können die Beitrittsverhandlungen für das Nato-Mitglied Montenegro nicht schnell genug gehen. Dessen Premierminister will positive Signale von der neuen Kommission vernommen haben.
Wird der Brexit für Montenegro zum Glücksfall? Seit neun Jahren bereits ist der westbalkanische Staat offizieller EU-Beitrittskandidat. Geht es nach dem montenegrinischen Premierminister könnte der Austritt der Briten neuen Beitrittsgesprächen Auftrieb verleihen:
Markovic rechnet sich gute Chancen aus mit der neuen Kommission bald zu verhandeln. Diese habe bereits "eine Politik hin zum Westbalkan angekündigt".
Mit Albanien und Nordmazedonien hatte die EU zuletzt Verhandlungen über einen Beitritt abgebrochen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuletzt betont, jegliche Beitrittsgespräche auszusetzen bis das Prozedere grundsätzlich reformiert werde.
Wenn die EU aus der Brexit-Endlosschleife raus ist - so bleibt die Hoffnung in Montenegro - könnte der Balkanstaat das 28. EU-Mitglied werden.
Montenegro hatte sich vor zwei Jahren der NATO angeschlossen und sich damit Russland weiter abgewendet. Die EU solle, so Markovic, diese Entscheidung auch als pro-westliche Einstellung werten.