Die schweizer Stiftung WWF warnt in Schweden vor dem Verzehr von Schweinefleisch aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Italien.
Der schwedische Ableger der Umweltschutzorganisation WWF rät von dem Konsum von Schweinefleisch aus Deutschland ab. In seinem neuen "Meat Guide" ("Fleischberater") bewerten die Experten unterschiedliche Fleischsorten nach ihrer Klimafreundlichkeit (ökologische Auswirkungen wie CO2-Emissionen), dem Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln, der Tierhaltung und der Verwendung von Antibiotika.
Nach Einschätzung des WWF landet Deutschland demnach gemeinsam mit Polen, den Niederlanden, Italien und Spanien auf dem letzten Platz.
"Was Schweine essen, ist entscheidend dafür, wie nachhaltig das Fleisch ist", so der Bericht. Der zunehmende Fleischverzehr und die Art und Weise, wie Tiere aufgezogen werden, zählen laut WWF zu den "größten Herausforderungen unserer Zeit".
Auch bei Rindfleisch schneidet Deutschland schlecht ab und teilt sich mit Polen den zweitletzten Platz vor Brasilien, Argentinien, Uruguay und den USA.
Verbrauchertips
Der WWF rät dazu, generell weniger Fleisch zu konsumieren und immer mehr auf pflanzliches Eiweiß zu setzen. Auch sollte man versuchen, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen.
Immer mehr Restaurants bieten eine fleischlose Küche, diese solle man bevorzugen.
Für einige Vegetarier ist das Tierwohl der Grund, kein Fleisch mehr zu essen. Empfohlen sind laut Experten höchstens 500 Gramm rotes Fleisch (Rind, Schwein, Wild und Lamm) pro Woche. Die Zahlen aus Schweden zeigen: Dort essen die Menschen im Durchschnitt doppelt so viel Fleisch, nämlich 1 Kilo Fleisch jede Woche.
Auch in Deutschland ist der Fleischkonsum laut Zahlen von 2018 doppelt so hoch wie empfohlen. "Unter Beachtung der ökologischen Grenzen unseres Planeten sollten es nicht mehr als 350 Gramm pro Person und Woche sein", schreibt der deutsche WWF sogar.
Andere Proteinquellen sind Hülsenfrüchte und Erbsenpflanzen, darunter Erbsen, Linsen und Bohnen.
Die Umweltschutzorganisation entwickelte für den deutschen Verbraucher drei Kategorien in Form einer "Fleischampel": Gute Wahl, Zweite Wahl und Lieber Nicht. In den folgenden Schaubildern sind die zu bevorzugenden Gütesiegel zusammengefasst.