Doping: Russlands Sportler werden "ganz sicher vielleicht" für Olympia gesperrt

Doping: Russlands Sportler werden "ganz sicher vielleicht" für Olympia gesperrt
Von Frank Weinert
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Gibt es wieder Olympische Spiele ohne Russland? Doping, Manipulation von Daten - trotzdem will niemand so richtig den Athleten die "Rote Karte" zeigen.

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Russland muss wohl keinen kompletten Olympia-Ausschluss fürchten. Dafür erwarten Russland vier Jahre, in denen es als Veranstalter von der Sportlandkarte gestrichen sein wird und die Athleten weder bei einer WM, EM oder den Olympischen Spielen 2020 in Tokio und 2022 in Peking unter der russischen Fahne starten dürfen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sieht sein Land in der Opferrolle: "Es gibt diejenigen, die Russland in eine defensive Position bringen wollen. Wir sind für so ziemlich alles in allen Bereichen des internationalen Lebens verantwortlich: Für Probleme in Außenpolitik, Wirtschaft, Energie, bei Gasleitungen oder Waffenverkäufen. In jedem Bereich verletzt Russland etwas."

Endgültig über Sanktionen entscheiden wird das Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA am 9. Dezember in Paris. Dann hat die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA drei Wochen Zeit, auf die Entscheidung zu reagieren. Deren Chef Juri Ganus kritisiert Sportler und Funktionäre: "Ich verstehe nicht wirklich, wie man Daten zum Doping herausgeben kann, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass all diese Änderungen und Manipulationen entdeckt werden würden. Leider haben es die Menschen, die unseren Sport betreiben, nicht nur versäumt, ihn aus der Krise herauszuholen. Sie haben ihn noch tiefer ins Schlamassel gebracht. Unser Sport, unsere Athleten, werden in dieser Situation zu Geiseln.

Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach macht keinen Hehl daraus, dass er gegen einen Komplettausschluss Russlands ist. Unschuldige müssten beschützt werden müssen. Danach könnten auch bei den kommenden Olympischen Spielen Sportler unter dem Namen "Olympische Athleten aus Russland" an den Start gehen.

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