Ágnes Keleti: Älteste Olympiasiegerin feiert 99. Geburtstag

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Mit 16 gewann ihren ersten Meistertitel. 1940 hätte sie an den Olympischen Spielen in Helsinki teilnehmen sollen, die aber kriegsbedingt ausfielen, stattdessen wurde sie als Jüdin aus ihrem Turnverein ausgeschlossen. Den 2. Weltkrieg überlebte sie als christliche Magd getarnt in einem Dorf.

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Die älteste noch lebende Olympiasiegerin der Welt, Agnes Keleti, ist an diesem Donnerstag 99 Jahre alt geworden. Keleti hat nicht nur eine erfolgreiche Sportkarriere hinter sich, sondern auch viele tragische Erfahrungen gemacht. Während des Holocausts wurde sie in Ungarn als Tochter jüdischer Eltern aus dem Turnverein ausgeschlossen.

Ihr Vater wurde in Ausschwitz ermordet. Sie selbst tarnte sich mit einer falschen Identität als christliches Dienstmädchen und tauchte in einem ungarischen Dorf unter. Ihre Mutter und Schwester überlebten den Holocaust dank der vom schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg ausgestellten sogenannten schwedischen Schutzpässe. Ihr Vater und alle anderen Mitglieder ihrer Familie wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Nach dem zweiten Weltkrieg begann Keleti wieder mit Turnen. 1952 nahm sie an den Olympischen Spielen in Helsinki und 4 Jahre später an denen in Melbourne teil. Sie gewann 10 Medaillen, darunter fünf Mal Gold.

Ágnes Keleti: “Es sind nicht die Medaillen, die wichtig sind, sondern die Erfahrungen, die mit ihnen verbunden sind. Ich habe das Kunstturnen geliebt – es ermöglichte mir kostenlos zu reisen.“

Keleti lebte jahrzehntelang in Israel. Dort lehrte sie 29 Jahre lang an einer Sporthochschule. Später kehrte sie nach Budapest zurück.

2002 wurde Ágnes Keleti in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen. 2017 erhielt sie den Israel-Preis, die höchste Auszeichnung des Staates Israel.

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