Kilometerlange Treckerproteste: "Wir verlieren jede Menge Höfe"

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Von Euronews
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Die Initiative "Wir haben Agrarindustrie satt!" hat für diesen Samstag zu einer Großdemonstration am Brandenburger Tor aufgerufen. Ihre Sprecherin Saskia Richartz äußerte sich im euronews-Interview.

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Zu den Protesten in zahlreichen deutschen Städten aufgerufen hatte die Bauerninitiative "Land schafft Verbindung". Sie demonstriert für den Erhalt ihres Berufsstands und gegen strenge Umweltauflagen.

Andere Bauern sowie Tier- und Umweltschützer gehören dem Bündnis "Wir haben Agrarindustrie satt!" an.

Saskia Richartz ist die Sprecherin der Initiative, zu deren Trägern Unternehmen für zertifiziert biologisch angebaute Lebensmittel, aber auch Greenpeace, Brot für die Welt und andere Nichtregierungsorganisationen zählen.

Saskia Richartz sagte im euronews-Interview: _"Also erstmal muss die Regierung jetzt wirklich handeln. Es gibt einen Riesenreformstau schon allein in Deutschland. In Europa ist dafür ganz wichtig, die Subventionen anders zu verteilen. Im Moment geht der Riesenanteil der EU-Agrarsubventionen, was ja fast 60 Milliarden Euro im Jahr sind, pauschal auf Flächenverteilung.
_

Das heißt wer mehr Land besitzt, bekommt auch mehr Subventionen. Wir fordern, dass dieses Geld eigentlich als Transformationsfond genutzt wird und Bauern gezielt für Umweltmaßnahmen, für klimagerechte Landwirtschaft und fürs Tierwohl bezahlt werden, so dass sie ihre Ställe umbauen können und auch ihren Ackerbau umweltgerecht betreiben können."

"Wir verlieren jede Menge Höfe"

Ferner sagte Richartz: "Also erstmal ist es so dass wir im Moment immer noch jede Menge Höfe in Europa verlieren. Wir verlieren die Vielfalt der bäuerlichen Strukturen auf dem Land. Wir stehen hinter bäuerlichen Strukturen, wir brauchen diese Vielfalt. Wir brauchen kliene Höfe auf dem Land, damit unsere Landwirtschaft nachhaltig umweltschonend stattfinden kann. Das heißt wir müssen das Höfesterben beenden.

Zusätzlich brauchen Bauern Unterstützung (...dafür...) die Anforderungen im Klimaschutz und im Umweltschutz jetzt auf sie zukommen, auch umsetzen zu können. Da müssen zum Beispiel Ställe so umgebaut werden, dass Weidegang stattfinden kann, dass Schweine auf Stroh stehen, dass Tiere mehr Platz haben, dass weniger Gülle anfällt, dass weniger Gülle auf die Felder ausgetragen werden muss."

Großdemonstration in Berlin

Das Bündnis "Wir haben Agrarindustrie satt!" hat für diesen Samstag zu einer Großdemonstration am Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen.

Das Motto lautet: Bauernhöfe fördern, Insekten schützen und Klima retten!

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