In Deutschland setzt sich die Hilfsorganisation Hawar der Journalistin Düzen Tekkal für Khalid ein.
Familie und Freunde des jesidischen Jugendlichen Khalid haben eine Kampagne gestartet, denn sie meinen, der inzwischen 19-Jährige sei im Irak zu Unrecht zum Tode verurteilt worden.
Er soll im August 2017 in Shingal, dem Heimatgebiet der Jesiden an der Grenze zu Syrien, einen Sunniten ermordet haben. Dabei ist Khalids Familie wie Tausende andere Jesiden dem Massaker durch die IS-Milizen dort 2014 nur knapp entkommen.
Khalids Familie, die in einem Flüchtlingslager in Dohuk im Norden des Irak lebt, sagt, Khalid sei nie in dem Ort gewesen, an dem der Mord passierte. Der Teenager habe sich hunderte Kilometer entfernt in einem Lager aufgehalten - die irakische Polizei habe das sogar bestätigt. Es gebe eine Verwechslung.
Khalids Vater erklärt, Khalid könne nicht Auto fahren, er habe keinen Führerschein.
Viele halten den Prozess, der Khalid in Niniveh gemacht wurde, für unfair. So soll ein erblindeter Zeuge ausgesagt haben, er habe Khalid erkannt. In Dohuk protestierten Hunderte für Khalid, die Hilfsorganisation Hawar der deutschen Journalistin Düzen Tekkal - die vor Ort Frauen unterstützt - setzt sich für ihn ein.
Zudem gibt es eine Petition für Khalid im Internet.
EzidiPress berichtet auf Englisch ausführlich über die Hintergründe im Fall Khalid.
Viele Jesiden sagen, der Völkermord, durch den sogenannten IS, bei dem 2014 tausende Männer und Jungen getötet und tausende Frauen und Mädchen verschleppt und jahreland als Sex-Sklavinnen missbraucht wurden, sei nie gesühnt worden. Aber jetzt sei ein junger Jeside ohne ausreichende Beweise zum Tod verurteilt worden.