Migrationskrise: Angespannte Lage an der griechisch-türkischen Grenze

Die Türkei lässt die Grenze zur EU weiter offen, Griechenland hält dagegen, ist entschlossen, keine illegalen Migranten hereinzulassen.
Die Türkei wiederum setzt mehr als 1000 Polizisten ein, um zu verhindern, dass Migranten von Griechenland zurückgeschickt werden.
Im Moment herrscht an der Grenze angespannte Ruhe. Am Freitagvormittag flog Tränengas von der türkischen Seite nach Griechenland. Nach wie vor warten hier Tausende Migranten darauf, in die EU zu gelangen. Weitere sind auf dem Weg. Wie viele genau, ist nicht bekannt.
Ein Migrant berichtete: "Sie gaben uns ein Boot uns sagten, wir sollten über den Grenzfluss Evros nach Griechenland fahren. Ich habe das abgelehnt, mit den Kindern gehe ich dieses Risiko nicht ein. Auch allein würde ich es nicht machen. Ich will nicht über den Fluss. Das hier sind Menschen, keine Tiere."
Ein weiterer sagte: "Wir sitzen hier und die Polizei sagt uns, wir müssen weg. Wohin sollen wir denn gehen. Ich habe fünf Kinder und eine Frau. Wir haben nichts, kein Geld, nichts."
Inzwischen hat der türkische Präsident Erdogan Überfahrten von Migranten über die Ägäis in die EU verboten. Eine Rücknahme der Grenzöffnung scheint das aber nicht zu sein, die Überfahrt sei zu gefährlich, hieß es in einer Stellungnahme.
Die Türkei wirft Griechenland vor, zu hart gegen die Migranten vorzugehen. Athen weist das kategorisch zurück.
Die Türkei hielt auch eine Öffnung ihrer Grenze für Flüchtlinge aus der nordsyrischen Krisenregion Idlib für möglich. Auch diese Flüchtlinge könnten dann weiter in die EU gelangen, so der türkische Innenminister Süleyman Soylu.