Verwirrung durch unterschiedliche Berechnungen von Covid-19-Fallzahlen

Epidemiologen warnen, dass nicht alle Todesfälle durch das Coronavirus korrekt gezählt werden. Und das ist etwas, was alle Länder gemeinsam haben.
Die Sterblichkeitsraten der einzelnen Staaten unterscheiden sich erheblich und lassen auf eine große Unsicherheit über die genauen Zahlen schließen.
Sie reichen von über elf Prozent in Italien und acht Prozent in Spanien und Frankreich über gut sechs Prozent in Großbritannien bis hin zu weniger als einem Prozent in Deutschland (Quelle: CEBM Universität Oxford; 28.03.2020).
Deutschland
Das Robert-Koch-Institut in Berlin erklärte zur Lage in Deutschland, dass "alle Todesfälle im Zusammenhang mit der Covid-19-Krankheit in den Berichtsdaten erfasst werden".
Wenn ein Verdacht besteht, fügt das Institut hinzu, "können sie post mortem untersucht werden", aber es ist unklar, ob alle Verdächtigen autopsiert werden.
Italien
Italien nimmt in das Register der Coronavirus-Opfer alle Patienten auf, die positiv getestet wurden und die gestorben sind - und das unabhängig von allen anderen Aspekten ihrer klinischen Vorgeschichte.
Ein Faktor, der sich auf die Sterblichkeitsrate des Landes auswirken kann, ist möglicherweise das Alter der Bevölkerung. In Italien sind 23 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner 65 Jahre alt oder älter. Das Land hat somit die älteste Bevölkerung Europas.
Spanien
In Spanien werden nach Angaben der Gesundheitsbehörden der autonomen Regionen Personen, die in nicht kontrollierten Wohnungen oder Häusern sterben, nicht gezählt.
Frankreich
Die Kontroverse in Frankreich konzentriert sich auf Todesfälle außerhalb von Krankenhäusern. Pflegeheime in den am stärksten vom Coronavirus betroffenen Regionen sagen, dass in den offiziellen Zahlen viele Fälle fehlen und die tatsächliche Sterblichkeit viel höher ist.