Jerusalem: Grabeskirche wegen Sars-Cov-2 geschlossen

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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Die weltberühmte Grabeskirche in Jerusalem ist wegen des sich ausbreitenden Coronavirus für die Öffentlichkeit geschlossen worden.

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Die weltberühmte Grabeskirche in Jerusalem ist geschlossen worden. Grund ist die Ausbreitung des Coronavirus in Israel und den Palästinensergebieten.

Karfreitagsprozession fällt aus

Die Entscheidung wurde vom Weltkirchenrat in Jerusalem zusammen mit den Kirchenvertretern durchgesetzt. Die Karfreitagsprozession in der Hauptstadt Isaraels werde damit in zwei Wochen nicht wie geplant stattfinden. Zu der Prozession waren in der Vergangenheit stets Tausende Touristen aus der ganzen Welt gekommen.

Vor rund einer Woche wurde die Grabeskirche nur für die breite Öffentlichkeit geschlossen. Andachten und Gottesdienste konnten jedoch noch abgehalten werden, allerdings mit nur sehr wenigen Teilnehmern.

Ansteckungen unter Ultra-Orthodoxen

Israel verfügte die Schließung aller Gebetshäuser - das Gesundheitsministerium gab an, viele Coronavirus-Infizierte im Land hätten sich bereits in Synagogen angesteckt.

Unter den Ultra-Orthodoxen grassiert das Virus besonders stark. Von Regierungsseite erwog man die Abriegelung ultraorthodoxer Gemeinden, so etwa die Stadt Bnei Brak und die Jerusalemer Viertel Mea Shearim und Geula. Hier waren die Infektionsraten im Vergleich zum Rest des Landes extrem gestiegen. Zu lange wollten die führenden Rabbiner der Anweisung der Regierung nicht Folge leisten.

Westjordanland ist abgeriegelt

Israel hatte die Ausgangsbeschränkungen im Land in der vergangenen Woche weiter verschärft. Unter anderem sollen sich die Menschen grundsätzlich nur in einem Radius von bis zu 100 Metern von ihrem Zuhause bewegen. Das besetzte Westjordanland hat Israel abgeriegelt.

Die Grabeskirche ist das größte Heiligtum des Christentums. Der Überlieferung nach steht sie an der Stelle, an der Jesus Christus gestorben und wieder auferstanden ist.

Das bisher einzige Mal, dass die Grabeskirche überhaupt nicht geöffnet ist, war laut Weltkirchenrat im Jahr 2018. Damals hatten Kirchenoberhäupter das Gotteshaus für wenige Tage aus Protest unter anderem gegen die Verhängung städtischer Gebühren in Jerusalem geschlossen.

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