Coronavirus in Niedersachen: Aufnahmestopp für Pflegeheime

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Von Euronews mit dpa, AP
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Besonders Augenmerk auf Wolfsburg: In der Klinik und in einem Altenheim der Stadt gibt es mehrere Corona-Erkrankte und Todesfälle.

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Nachdem Bekanntwerden von Coronavirus-Infektionsfällen im Klinikum Wolfsburg gibt die Stadt Wolfsburg zumindest teilweise Entwarnung: Etwa die Hälfte der PatientInnen und Personen, die mit den Erkrankten in Kontakt standen, sei positiv getestet worden. Das gibt die Verwaltung der niedersächsischen Stadt auf ihrer Webseite bekannt. Die ersten Testergebnisse lagen demnach am Montagabend vor. Im Laufe des Tages werde sich vermutlich zeigen, wie der Betrieb am Krankenhaus weitergehen kann. Oberbürgermeister Klaus Mohrs rechne mit einem Normalbetrieb ab Mittwoch. 

Die infizierten Beschäftigten befinden sich laut Behörden in Quarantäne. Die PatientInnen würden, so weit möglich, auf Einzelzimmern liegen. Seit Sonntagabend gibt es einen Aufnahmestopp für neue PatientInnen. Zudem gilt ein Besuchsverbot. In einem Hotel in Wolfsburg wird ein provisorisches Krankenhaus errichtet.

Laut Stadtverwaltung hatten sich zwei KrankenhausmitarbeiterInnen mit dem Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus freiwillig gemeldet. Der NDR hatte von 14 erkrankten MitarbeiterInnen berichtet. 

Niedersachsen: Aufnahmestopp in Pflegeheimen

In Wolfsburg gibt es zudem viele Fälle in einem Pflegeheim: Dort starben seit dem 23. März 17 Menschen. Die Hälfte der Bewohner ist an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt. Ein Anwalt erstatte Anzeige wegen fahrlässiger Tötung in zwölf Fällen. Laut NDR erhebt er Vorwürfe gegen die Diakonie, die Schutzmaßnahmen nicht ausreichend umgesetzt habe. Die Diakonie betonte, das Gesundheitsamt habe keine Mängel festgestellt.

In Niedersachsen gilt deswegen seit Montag ein Aufnahmestopp für Altenheime. Nur wer garantieren könne, dass Neuankömmlinge 14 Tage in Quarantäne gestellt werden könnte, dürfe noch neue BewohnerInnen aufnehmen, so Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD).  

Neue Phase der Coronavirus-Epidemie in Deutschland

Die Coronavirus-Fälle in Pflegeheimen markieren aus Sicht des Virologen Christian Drosten eine neue Phase der Epidemie in Deutschland, die auch mit mehr Todesfällen einhergeht. Bisher habe Deutschland auch ein bisschen Glück gehabt, sagte Drosten am Montag im NDR. Infiziert hätten sich zunächst vor allem jüngere Leute im Urlaub und die Krankheit in ihren etwa gleichaltrigen Netzwerken verbreitet. Vor Wolfsburg waren in einem Altenheim in Würzburg 13 Menschen gestorben.

Laut der Johns Hopkins Universität - Stand Dienstagmorgen - haben sich in Deutschland über 66800 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Es gibt bisher über 640 Todesfälle.

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