„Diarios de la cuarentena“: Coronavirus als spanische Komödie

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Das spanische Fernsehen bringt eine Serie auf Sendung, die den Alltag der Eingesperrten mit Augenzwinkern betrachtet. Gedreht von den Schauspielern selbst.

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"Eine wahrheitsgetreue und intime Darstellung des bis an die Grenze getriebenen Zusammenlebens": So beschreibt das spanische Fernsehen selbst seine humoristische Antwort auf die Coronavirus-Pandemie.

Die Sendung "Diarios de la cuarentena", also die Tagebücher der Quarantäne, nimmt die für manche bedrückenden Ausgangsbeschränkungen und das Eingesperrtsein aufs Korn. Gespielt und gedreht in Privatwohnungen, schließlich unterliegen die Filmschaffenden wie alle den strengen Maßnahmen.

Der Schauspieler José Luis García Pérez sagt: "Ich bin mir sicher, dass niemand die Dinge aufhalten kann. Und ich meine keine kostenlosen Dinge wie Instagram, ich spreche hier über ernsthafte Produktionen, die mit den technischen Mitteln, die wir jetzt zur Verfügung haben, erdacht und entwickelt wurden."

Humor als Selbstverteidigungsmechanismus

Die Coronavirus-Pandemie fordert auch das Fernsehen heraus: Neue Ansätze, neue Formate sind gefragt, wenn sich das tägliche Leben derart grundlegend ändert und natürlich auch die Medien betrifft. Die eigene Familie gab dem Produzenten Álvaro Longoria der "Diarios de la cuarentena" den Anstoß für seine neue Serie.

"Ich habe insbesondere bei meinen Eltern und anderen älteren Menschen sehen können, dass diese wie besessen waren. Wir dachten uns, es sei lohnend, für sie eine Möglichkeit zum Abschalten zu haben", so Álvaro Longoria.

Dass sich die Serie der Coronavirus-Pandemie und ihren Auswirkungen auf den Alltag augenzwinkernd nähert, finden angesichts von weltweit bisher rund 145 000 Toten nicht alle gut. Gleichwohl könne lachen helfen, meint die Psychiaterin Berta Pinilla.

"Humor ist einer der wichtigsten Selbstverteidigungsmechanismen des Menschen. Selbstverteidigungsmechanismen sind Strategien, die wir anwenden, um uns inneren oder äußeren Situationen zu stellen, mit deren Umgang wir Schwierigkeiten haben. Der Respekt ist die Grenze. Man sollte nie verächtlich sein", erläutert Pinilla.

Kleine Geschichten aus dem Quarantänealltag, 30 Minuten je Folge. Fernsehsender aus mehreren Ländern haben bereits ihr Interesse bekundet, das Format der spanischen "Diarios de la cuarentena" zu übernehmen.

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