Die Erdölkrise und die Folgen für die Wirtschaft

Nach dem Absturz der Erdölpreise zu Wochenbeginn sind die Notierungen am Mittwoch wieder gestiegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kletterte um 5,4 Prozent und kostete bei Börsenschluss 20,40 Dollar. Die US-Sorte WTI stieg um 19 Prozent und wurde je Barrel zu 13,78 Dollar gehandelt.
Ungeachtet der jüngsten Preissteigerungen ist die Lage am Ölmarkt nach wie vor dramatisch. Sie ist gekennzeichnet durch eine stark fallende Nachfrage wegen der Corona-Krise und einem viel zu hohen Angebot plus zur Neige gehenden Lagerkapazitäten.
Weltweit mussten viele Werke und Fabriken vorübergehend schließen. Der Flugverkehr hat drastisch abgenommen - doch die Ölförderung - sie geht weiter.
Die Länder, die weltweit am meisten Öl fördern, sind die USA, Saudi-Arabien und Russland. Für sie bedeutet billiges oder sogar kostenloses Öl, dass Millionen Menschen in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sagt der Analyst Ranjith Raja:
Länder mit hoher Förderung sind stark vom Öl-Geschäft abhängig - das Geld, das sie normalerweise in Bildung oder Landwirtschaft stecken, fehlt jetzt.
Und Besserung ist nicht in Sicht, denn die Prognosen deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft in ihre tiefste Krise seit den 30er Jahren stürzt.
Die einzige Hoffnung: Niedrige Ölpreise könnten helfen, die Wirtschaft zu stabilisieren, wenn die Coronavirus-Krise vorüber ist.