Keine Urlaubsgäste: Pleitesorgen und Freude über die Ruhe

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So unterschiedlich kann die Sichtweise sein: Das Gastgewerbe ächzt, Bewohner von beliebten Ferienzielen genießen, dass keiner kommt.

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Es ist nicht der erste Hilferuf, aber ein umso nachdrücklicher: Betriebe des Gastgewerbes seien die ersten, die geschlossen wurden, und nun die letzten, die wieder öffnen dürfen. Nur ein Rettungspaket könne eine Pleitewelle verhindern, warnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband. Marcus Smola, Geschäftsführer einer Hotelkette erläutert:

„Wir haben in Deutschland 2,4 Millionen Beschäftigte in etwa 220 000 Betrieben. Und ein Drittel davon ist von der Insolvenz bedroht. Und das innerhalb von jetzt vier, fünf Wochen.“

Manche freuen sich, dass keine Urlauber kommen

Über große finanzielle Polster verfügten die Betriebe des Gastgewerbes nicht, da viele Einnahmen etwa eingesetzt würden, um Renovierungen durchzuführen.

Das Dilemma der fehlenden Übernachtungs- und Feriengäste trifft auch das Urlaubsland Österreich in besonderem Maße. Der Ort Hallstatt im Salzkammergut wird in normalen Zeiten mitunter von Gästen überrannt. Deswegen gibt es auch Einheimische, die die ungewohnte Ruhe genießen.

„Ich lebe nicht vom Tourismus, muss man auch sagen. Da tut man sich schon leichter. Aber die Leute, die vom Tourismus leben, die werden jetzt natürlich schon der Dinge harren und warten, bis das alles wieder aufmacht. Aber als Hallstätter... Ich glaube, uns Hallstätter hat nichts Besseres passieren können“, so Gerhard Gamsjäger, ein Einwohner von Hallstatt.

80 Prozent der Betriebe in Kurzarbeit

Alexander Scheutz, der Bürgermeister des Ortes, sagt: „Wir hoffen schon, dass es wieder nach oben geht. Natürlich nicht in diese Dimensionen, wie wir es hatten. (...) Aber trotzdem muss man sich schon jetzt wieder bemühen, dass wir schauen, dass wir das wieder auf die Spur bringen und in die Schwünge bringen.“

Nach Angaben der Österreichischen Hoteliervereinigung haben 80 Prozent der Betriebe auf Kurzarbeit umgestellt. Der durchschnittliche Umsatzverlust seit Pandemiebeginn beträgt 700 000 Euro.

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