Kurz deckt Urlaubsplan auf - Sammelklage gegen Ischgl

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Von Euronews mit dpa
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In Österreich laufen Diskussionen, wann und in welchen Ländern ein Sommerurlaub in Frage käme. Bisher sind Nachbarn wie Deutschland und Tschechien, aber auch Kroatien im Gespräch. Kurz hat sich schon festgelegt.

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In Österreich wird bereits konkret darüber diskutiert, wann und wohin Urlaubsreisen im Sommer führen könnten. Die Regierung ist bemüht, den Kreis der möglichen Ziele einzuschränken.

Kanzler Sebastian Kurz hat sich bei einer Pressekonferenz in Wien bereits festgelegt: "Ich für meinen Teil habe meine Entscheidung schon getroffen. Ich werde meinen Urlaub, sofern ein Urlaub möglich ist, in Österreich verbringen und kann Österreicherinnnen und Österreichern nur empfehlen, selbiges zu tun."

Sammelklage von fast 300 Niederländern

Ob Kurz einen Urlaub in Ischgl plant ist nicht überliefert. Dessen Image als Partyhochburg der Alpen ist längst dem eines Coronavirus-Hotspots gewichen. Etliche, auch deutsche Urlauber haben sich dort mit Covid-19 infiziert. Der österreichische Anwalt Peter Kolba bereitet im Namen von hunderten Urlaubern aus den Niederlanden eine zivilrechliche Sammelklage vor.

Kolba argumentiert, die Verantwortlichen in Ischgl hätten einfach die Augen vor der Gefahr verschlossen. In Ischgl hatte sich nur der Wirt einer von vielen Après-Ski-Bars entschuldigt und erklärt, er hätte seinen Betrieb schließen sollen.

Kolba sagte: "Es gibt auch ein Delikt, dass da lautet Verbreiten einer meldepflichtigen Krankheit. Das würde passen und letztlich auch Amtsmissbrauch durch Nichthandeln. Dass man das dann auch noch abstreitet, das ist wirklich empörend. Die Leute würden sich eine Entschuldigung erwarten. Und in den schwereren Fällen natürlich auch einen Schadenersatz in Geld."

Fehlende Einsicht in Ischgl?

Gerade erst ist Ischgl aus 40 Tagen Quarantäne erwacht. Bürgermeister Peterr Kurz fühlt sich nicht für die mutmaßliche Verbreitung des Coronavirus zuständig: "Ja, wir sind ja der Kritik des Ballermann-Tourismus ausgesetzt. Da wollen wir weg, das ist nicht unser Wunsch. Wir wollen Ischgl zeigen, wie es wirklich ist. Ein wunderbares Skigebiet, hervorrragende Hotellerie und Gastronomie und ganz viele Leute, die sehr nett und gastfreundlich sind. Und das wollen wir in der Zukunft auch machen, nach mehr Qualität schauen."

Doch im Moment und auch auf Sicht hat das Hotel- und Gaststättengewerbe in Östereich noch ganz andere, handfeste Probleme.

In der Steiermark sorgt sich Gastwirt Franz Grossauer: "Wir können die Hälfte der Plätze nur benützen. Wir sollten die Restaurants am Abend nicht aufsperren. Das wird a ganz a schwieriges Thema für uns werden. Wir wissen selber nicht, wie wir das machen werden aber irgendwie muss es gehen. Jeder Gastwirt hat Verbindlichkeiten und muss sehen wo er bleibt.

Vorgabe der EU-Kommission

Auf der Hand liegt, dass jede Form von Massentourismus in Europa vorerst ausgeschlossen bleibt. Das sieht auch Kanzler Kurz so: "Ich bitte Sie noch nicht frühzeitig mit uneingeschränkter Reisefreiheit quer durch Europa zu rechnen. Wir sind auf europäischer Ebene in Abstimmung und die Vorgabe der Europäischen Kommission ist, dass die Mitgliedstaaten zunächst einmal versuchen werden, mit ihren Nachbarländern entsprechende Regelungen zu finden."

Im Fall Österreichs bedeutet das laut Kurz, dass als Urlaubsziele im Moment Deutschland, Tschechien und Kroatien in Frage kämen. Bei der aktuellen Tendenz wäre das nach Regierungsangaben aus Wien frühestens im Hochsommer möglich.

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