Ein 27-jähriger Iraker muss sich seit diesem Freitag wegen Mordes, Völkermordes und anderer Verbrechen vor dem OLG Frankfurt verantworten. Seiner deutsche Ehefrau wird in München der Prozess gemacht.
Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt hat der Mordprozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Miliz Islamischer Staat begonnen.
Der 27-jährige Iraker soll verantwortlich sein für den Verdurstungstod einer Fünfjährigen in der irakischen Stadt Falludscha - und für andere Verbrechen.
Das Mädchen und dessen Mutter gehören der religiösen Minderheit der Jesiden an.
Beide habe der Iraker als Sklaven gekauft und über längere Zeit in der Stadt Falludscha schwer misshandelt, so der Vorwurf der Bundesanwaltschaft. Das Kind sei schließlich im Jahr 2015 in brütender Hitze verdurstet, nachdem er es im Freien angekettet habe.
Prozess gegen Ehefrau läuft noch
Die deutsche Ehefrau des Angeklagten muss sich bereits seit einem Jahr in München wegen des Todes des Mädchens vor Gericht verantworten. Der Prozess war weltweit der erste, in dem die Verfolgung der Jesiden durch die IS-Miliz verhandelt wird.
Ein Urteil gegen Jennifer W. im Münchner Prozess steht noch aus.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihrem Ehemann neben Mord auch Völkermord, Menschenhandel, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gegen Personen vor.
Die Verhandlungstermine vor dem OLG Frankfurt sind vorerst bis Ende August angesetzt.