Paris nach dem Lockdown: Geschlossene Parks, kein Alkohol am Kanal

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Copyright AP Photo/Michel Euler
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Von Cyril Fourneris
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Paris ist eine der am dichtesten bebauten Städte der Welt. Abstand halten ist hier eine große Herausforderung – zumal die Parks immer noch Sperrzone sind.

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Geschlossene Museen, Theater und Cafés: Der Lockdown ist vorbei, doch im sonst vor Lebenslust sprühenden Paris wird es noch eine Weile ruhig bleiben.

Kanalufer geräumt

Feste feiern darf man am Canal Saint-Martin jedenfalls nicht mehr - nachdem viele Hauptstädter dort am Montag gemeinsam auf das Ende der Ausgangssperre angestoßen hatten. Das Ufer wurde von der Polizei geräumt.

Jetzt gelten strenge Regeln: „Alkohol ist hier nun verboten. Doch die Menschen kommen immer noch her, allerdings nur in kleinen Gruppen und sie halten sich an die Barrieremaßnahmen", sagt euronews-Reporter Cyril Fourneris.

Die Menschen genießen ihre wiedergewonnene Freiheit und wehren sich gegen den Vorwurf, ihr Verhalten sei "unverantwortlich".

„Die letzte Zeit war einfacher für Leute, die einen Balkon mit Grill, einen Garten oder sogar einen Pool haben" sagt eine junge Frau. "Man kann es uns Pariserinnen und Parisern nicht verübeln, dass wir nach 55 Tagen in unseren winzigen Wohnungen wieder raus wollen.“

"Wir bleiben vorsichtig"

Ein junger Mann erkärt: „Wir bleiben vorsichtig. Aber es macht mich glücklich, nach dieser langen Zeit wieder Spaß mit meinen Freunden haben zu können, eine Cola zu trinken und Wasserpfeife zu rauchen.“

Das Kanalufer wird regelmäßig von der Polizei kontrolliert. Nur Gruppen bis maximal zehn Personen sind erlaubt. Abschrecken tut das die Menschen nicht, klagt eine Anwohnerin: „Sie haben das Ufer vorhin geräumt, die Leute sind gegangen. Aber sie sind schon wieder da. Es ist schön und gut, dass die Polizei eingreift, aber 15 Minuten später ist alles wieder wie vorher.“

Parks bleiben gesperrt

Paris ist eine der am dichtesten bebauten Städte der Welt. Abstand halten ist hier eine große Herausforderung – zumal die Parks immer noch Sperrzone sind. Die Regierung weigert sich, sie zu öffnen, gegen die eindringliche Bitte der Stadtverwaltung.

„Für die körperliche und psychische Gesundheit der Menschen wäre das wichtig", sagt die  stellvertretende Bürgermeisterin Pénélope Komitès. "Wir öffnen Märkte und Geschäfte. Aber wir verweigern den Menschen den Zugang zur Natur, die für sie jetzt besonders wichtig wäre, nach zwei Monaten, die extrem schwierig für alle waren.“

Masken in der Métro

Auch beim Thema Maskenpflicht sind sich die Stadt Paris und der Elysée-Palast uneins. Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist dafür, die Regierung dagegen. Und so ist das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes bislang nur in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Muss.

Nicht nur hier in Paris, in ganz Europa stellen Lokalpolitikerinnen und –politiker den Corona-Kurs ihrer Regierungen in Frage. Londons Bürgermeister Sadiq Khan zum Beispiel sagte jüngst, er sei gegen die Idee, die Premier League kommenden Monat in seiner Stadt wiederaufzunehmen.

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