In Hongkong ist die Kerzenandacht zum Gedenken an die Opfer der Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989 erstmals verboten worden.
Vor 31 Jahren schlug die chinesische Volksbefreiungsarmee die Proteste der Demokratiebewegung gewaltsam nieder. Das Bild von Panzern, die in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 über den Platz des Himmlischen Friedens in Peking rollten, ist international bekannt. Ob damals Hunderte oder Tausende der aufständischen Studenten, Arbeiter und weiteren Bürger getötet wurden , ist bis heute nicht klar, denn die chinesische Regierung versucht, die Erinnerung zu unterdrücken.
Auch in Hongkong kann das Gedenken in diesem Jahr nur eingeschränkt stattfinden. Erstmals seit 30 Jahren verbot die Polizei die traditionelle Kerzenandacht in der Sonderverwaltungszone. Grund sei die Corona-Pandemie.
Hongkong: Umstrittenes Gesetz verabschiedet
In der koreanischen Hauptstadt Seoul demonstrierten AktivistInnen vor der chinesischen Botschaft gegen die Missachtung von Menschenrechten in Hongkong. In Hongkong wird seit Monaten gegen die zunehmende Einmischung der Zentralregierung in Peking demonstriert.
Das Parlament in Hongkong verabschiedete am Donnerstag ein Gesetz, dass das Beleidigen der chinesischen Nationalhymne unter Strafe stellt. Die Pro-Demokratie-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung.
Der Volkskongress in Peking beschloss vor einer Woche ein Sicherheitsgesetz zu erlassen. Es ist umstritten, da es Aktivitäten bestrafen soll, die als subversiv oder separatistisch gelten. KritikerInnen fürchten, dass China das Gesetz als Mittel gegen kritische Stimmen und Aktionen benutzt.