Spanien: Schausteller vor der Existenzlosigkeit

Ein Sommer in Spanien ohne Jahrmarkt, das ist eigentlich kaum vorstellbar. Doch 2020 bleiben sämtliche Volksfeste im Land geschlossen. Davon betroffen sind etwa 200.000 Menschen. Für Tausende Familien ist dies die Haupteinnahmequelle.
Javier Santillán hilft auf einem Fahrgeschäft aus, mit dem er normalerweise Hunderte von Kilometern durchs Land, von Stadtfest zu Stadtfest, zieht. Jetzt ist er arbeitslos und auf Hilfe angewiesen.
Die Schausteller in Madrid demonstrieren. Sie verlangen mehr Unterstützung von der Regierung. Einige von ihnen mussten sich eine neue Arbeit suchen. Andere haben nicht nur finanzielle Sorgen.
"Viele von uns wenden sich Hilfsorganisationen zu", sagt ein Teilnehmer "wir leiden an Depressionen, manche stehen kurz vor dem Selbstmord, wir brauchen mehr Unterstützung."
Zusammen mit einer Anwaltskanzlei suchen die Schausteller nun nach Lösungen. So wollen sie mehr Aufmerksamkeit bei der Regierung bekommen. Sie hoffen auf ein Rettungspaket für diese Branche, einschließlich Steuersenkungen und bezahlbarer Kredite.
Falls die Behörden nicht reagieren, will man eine Groß-Demo in Madrid organisieren.
Jahrmarkt-Beschäftigte in Spanien haben einen Appell an die Regierung gerichtet, mit der Bitte, sich ihrer Probleme anzunehmen. Auch in Brüssel soll man sich mit ihrer Situation beschäftigen. Zusammen mit anderen Arbeitnehmern in ganz Europa will man an einer gemeinsamen Lösung arbeiten.