Gewaltsame Proteste gegen 2. Lockdown in Serbien

In Belgrad haben Tausende gegen den zweiten Coronavirus-Lockdown protestiert. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei, als eine wütende Menge versuchte, das Parlament zu stürmen. Die Sicherheitskräfte setzten auch Tränengas ein.
In Serbien waren am Dienstag 13 Menschen an Covid-19 gestorben, das ist die bisher höchste Zahl der Todesfälle an einem Tag.
Präsident Aleksandar Vucic hatte den zweiten Lockdown mit einer Ausgangssperre am kommenden Wochenende in einer Fernsehansprache verkündet. Versammlungen von mehr als fünf Menschen sind verboten. Dem Staatschef wird ein autokratischer Führungsstil vorgeworfen. Am Dienstagabend sprach Vucic von einer besorgniserregenden Situation.
Nach Corona-Beschränkungen im März gehörte Serbien zu den ersten Ländern, die den Lockdown beendeten.
Ein Demonstrant mit Gasmaske erklärte: "Wie protestieren, weil unser Präsident den Notstand nur für die Wahlen ausgesetzt hat - wir sind dagegen, dass er ihn jetzt wieder einführt."
Vucics Partei erreichte bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit - doch wegen Boykottaufrufen der Opposition und Unwettern lag die Wahlbeteiligung nur bei 50 Prozent.