Der Bund hat 13,5 Millionen Masken zurückgerufen. Diese sind mit Schimmelpilz befallen. Sie waren an Krankenhäuser geliefert und vor dort weiterverteilt worden.
Der Schweizer Bund hat 13,5 Millionen Hygienemasken zurückgerufen. Aber hygienisch waren diese ganz und gar nicht - die Masken aus alten Beständen sind mit Schimmelpilz befallen.
Das haben Tests des Universitätsspitals Genf ergeben. Demnach liegt eine mikrobiologische Kontamination mit dem Aspergillus fumigatus vor. Bei früheren Proben sei diese nicht festgestellt worden.
Die Masken waren bereits 2007 angeschafft und vermutlich bei zu großer Luftfeuchtigkeit gelagert worden.
Zu Beginn der Coronakrise hatte der Bund diese an verschiedene Kantone geliefert. Sie kamen in St. Gallen, Bern, Thurgau und Schaffhausen in Spitälern und Verwaltungen zum Einsatz. Im Thurgau wurden die Masken teilweise weiterverteilt. Betroffene sollen in dieser Woche direkt vom zuständigen Gesundheitsamt kontaktiert werden.
Juckreiz, Brennen in den Augen
Ein 41-jähriger Mitarbeiter des Spitals Thun erinnert sich im Interview mit 20 Minuten:
Doch trotz Beschwerden bei den Vorgesetzten mussten die Schimmelmasken zum Teil bis zu neun Stunden lang getragen werden. Spitalpersonal in Bern klagte anschließend über ein Brennen in den Augen und Atemprobleme.
Engpass bei Masken
Der Bund sah sich Anfang der Coronakrise mit einem Engpass konfrontiert. Seit Anfang des Jahres gab es dem Vize-Präsidenten des Apotheker-Verbandes Pharmasuisse Enea Martinelli zufolge im Interview mit dem SRF keine Masken mehr.
Die beanstandeten Hygienemasken werden kostenlos ausgetauscht. Dies wird jedoch erst möglich sein, wenn die Kantone die neuen Maskenbestände vom Bund erhalten haben.