Wie Schweden buchstäblich aus Müll Geld macht

Eine Shoppingmall, ausschließlich für Gebrauchtwaren. In der schwedischen Stadt Eskilstuna kommt diese Art von Recycling super an.
2015 wurde das Einkaufszentrum "ReTuna" in der 64.000 Einwohner-Stadt, westlich von Stockholm, eingeweiht, jährlich kommen bis zu 300.000 Besucher zum Einkaufen in die Mall. Was andere wegwerfen, wird hier repariert und restauriert: technische Geräte, Bücher, Kinderspielzeug - alles landet wieder in den Regalen.
Die über 5.000 Quadratmeter große Mall mit ihren 13 Geschäften schaffte es in diesem Jahr ins Guinness-Buch der Rekorde als das weltweit erste Einkaufszentrum für recycelte Gegenstände. Interessierte können sogar in einem einjährigen Kurs lernen, wie Recycling-Produkte designt werden.
Der Name "ReTuna" ist eine Anlehnung an Eskilstuna. Die Stadt versucht sich seit den 90er Jahren als ökologische City neu zu erfinden. Ausgestattet mit einem hochmodernen Abfallsortierzentrum wandelt man bereits den größten Teil des produzierten Abfalls wieder in Energie um.
Schweden will in Sachen Umwelt eine Führungsrolle in Europa übernehmen, das Land hat sich vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Bis dahin will man in Eskilstuna unabhängig von fossilen Brennstoffen werden, erklärt der sozialdemokratische Bürgermeister Jimmy Jansson.
Kopskam und Flygskam, also Kaufscham und Flugscham - in Schweden wollen die meisten Menschen nicht mehr länger in Saus und Braus leben. "ReTuna" ist dafür ein gutes Beispiel.