Japan: Hunderte Jugendliche im Sport missbraucht

Minderjährige Sportlerinnen und Sportler in Japan sind schwerem Missbrauch ausgesetzt. Das beklagt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.
Die zuständige Direktorin Minky Worden fordert das Land auf, vor den Olympischen Spielen im kommenden Jahr eindeutig gegen den Missbrauch der Kinder und Jugendlichen vorzugehen. Bisher sei trotz anders lautender Versprechungen nichts geschehen. Worden erklärte: "2013 kündigte Japan Reformen an. Diese kommen jedoch nicht an den olympischen Standard heran, sie wurden nicht einmal ansatzweise umgesetzt. Es gibt keine Überwachung des Missbrauchsfälle. Anders gesagt, die Fälle von Missbrauch werden nicht einmal gezählt."
Beschimpft, geschlagen, vergewaltigt
Human Rights Watch hat ein 67-seitigen Bericht vorgelegt. Der Titel: "Ich wurde so oft geschlagen, dass ich es nicht zählen kann".
800 Personen wurden befragt. Sie sagten aus, sie seien beschimpft, geschlagen, vergewaltigt oder eingesperrt worden. Auch andere Formen der Züchtigung würden eingesetzt wie zum Beispiel: kein Wasser geben, nichts essen lassen und Demütigung vor anderen.
Viele der Betroffenen litten ein Leben lang unter dem Trauma. Auch zahlreiche Selbstmorde seien zu beklagen.