Paris, London, Tel Aviv: Emotionale Mahnwachen für Opfer von Beirut

In mehreren Städten sind Mahnwachen für die Opfer der Hafenexplosion in Beirut abgehalten worden.
In Paris versammelten sich die Teilnehmer vor der Basilika Sacré-Coeur auf dem Montmartre. Michelle Keserweny hat die Veranstaltung mitorganisiert: "Das Land funktioniert nicht mehr. Die Regierung, die Politiker, alle Verantwortlichen fühlen sich nicht verantwortlich für das, was sie tun. Dies war natürlich keine Naturkatastrophe. Einige Leute haben ihre Arbeit nicht gemacht. Diese Menschen profitieren von ihrer eigenen Macht und tun nichts."
London: "Jeder Anruf macht traurig"
In den Londoner Kensington Gardens fand in der Nähe der libanesischen Botschaft ebenfalls eine Mahnwache statt. Viele libanesische Auswanderer kamen. Sie machen sich Sorgen um ihre Familien.
Unter ihnen war auch Issam Zeitoun von der Nichtregierungsorganisation Impact Libanon, die die Mahnwache organisierte: "Ich habe den Libanon vor anderthalb Jahren verlassen und heute ist es ein völlig anderes Land. Menschen, die ich kenne, leben nicht mehr auf dieselbe Weise, einige sind bankrott, andere arbeitslos. Die Menschen sind unglücklich. Wir fühlen uns betrübt, wenn wir einen Anruf aus Beirut erhalten. Jeder Anruf aus Beirut bringt schlechte Nachrichten und macht traurig."
Tel Aviv: Solidarität trotz Kriegszustand
Die israelische Stadt Tel Aviv zeigte sich solidarisch mit dem libanesischen Volk. Die libanesische Flagge wurde am Mittwoch auf das Rathaus projiziert. Eine symbolische Geste gegenüber einem Land, mit dem sich Israel technisch gesehen im Krieg befindet.
Einwohner Russell sagte: "Ich bin sehr, sehr stolz darauf, Bürger von Tel Aviv zu sein und dass unsere Stadtverwaltung die libanesische Flagge zeigt. Unschuldige Menschen wurden getötet, und unsere Gefühle sind mit ihnen. Das hat nichts mit Politik zu tun. Das hat nichts mit Grenzen zu tun."
"Palästina weint um Beirut" war das Motto einer weiteren Mahnwache, die in Rafah im südlichen Gazastreifen abgehalten wurde.