In Belarus gehen Anhänger und Gegner des Präsidenten auf die Straße

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Von euronews mit dpa
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Die Lage in Belarus wird zunehmend explosiv. Am Wochenende haben Regierungsanhänger und die Opposition demonstriert.

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In Belarus haben erneut zehntausende Menschen gegen die Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko demonstriert. Die größte Kundgebung gab es in der Hauptstadt Minsk. Aber auch in anderen Städten des Landes gingen Anhänger der Opposition auf die Straße. Unabhängige Angaben über die genaue Zahl der Demonstranten gibt es aber nicht.

"Wir wollen Veränderung, nicht nur in der Politik. Wir wollen, dass Menschenrechte in unserem Land beachtet werden. Die aktuelle Regierung ist da strikt dagegen", sagte eine Demonstrantin.

Die Opposition wirft Lukaschenko Wahlfälschung vor. Die Staatliche Wahlkommission hatte ihn am vergangenen Freitag mit 80 Prozent der Stimmen zum Sieger der jüngsten Wahl erklärt.

Lukaschenko regiert das Land seit mehr als 25 Jahren autoritär. Er hatte sich bereits zum sechsten Mal in Folge zum Wahlsieger ausrufen lassen. Neuwahlen wegen der Zweifel am Wahlergebnis lehnte er ab.

In der Hauptstadt Minsk gab es erstmals seit dem Beginn der Proteste eine Unterstützungskundgebung für den Präsidenten Tausende Menschen versammelten sich auf dem Unabhängigkeitsplatz. Aufgerufen hatte eine Organisation, die den Präsidenten seit 2007 unterstützt. Auch hier gibt es keine unabhängigen Angaben über die Zahl der Teilnehmer.

"Die Wahlen waren rechtmäßig. Es ist nicht möglich, mehr als 80 Prozent der Stimmen zu fälschen. Wenn ihr euren ersten Präsidenten verliert, ist das für euch der Anfang vom Ende", rief Lukashenko seinen Anhängern zu.

Der Präsident ordnete am Wochenende auch die Verlegung von Truppen an. Falschirmjäger wurden in die Stadt Grodno gebracht, in der Nähe der Grenze zu Litauen. Lukaschenko will eine Menschenkette der Opposition verhindern, die vom EU-Land Litauen durch Belarus in die Ukraine führen soll.

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