Karom (19) will bleiben - mehr Migranten in Serbien als 2019

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In Belgrad warten junge Migranten darauf, von Schleppern in Richtung Europa gebracht zu werden. Doch einer von ihnen will nicht weiter. Er hat entschieden, in Serbien zu bleiben.

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Die sogenannte Balkanroute ist seit fünf Jahren geschlossen. Und doch kommen wieder mehr Migranten in Serbien an. In einem Park in Belgrad treffen sich junge Männer. Dort begegnen sie Schleppern, die versprechen, sie über die Grenze in Richtung EU zu bringen. Karom aber hat entschieden, dass er bleiben wird.

Der Grenzübertritt birgt ein hohes Risiko für die jungen Migranten, die sich in einem Park in Belgrad treffen. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Ein junger Mann zeigt seine Wunden. Die habe er sich beim Übertreten der ungarischen Grenze zugezogen. Auch sein Handy habe Schaden genommen. Polizisten seien gewalttätig geworden, so sagt er.

Nicht weiter nach Europa

Karom (19) ist Kurde und kam als unbegleiteter Minderjähriger nach Belgrad. Er will in Serbien bleiben. Seit 2017 sei er hier, habe dann in verschiedenen Kinderheimen gelebt. In Serbien hat er nun den Status als Flüchtling bekommen. Seinen Traum von Europa hat er aufgegeben.

"Ich bin immer weiter und habe dann gedacht: Warte mal. Wohin auch immer Du in Europa gehst, es wird immer dasselbe sein. Ich bleibe überall ein Migrant und Fremder. Vielleicht ist Europa reicher, aber dort wäre es weniger Leben für mich. Ich habe hier nicht viel, aber ich habe ein Leben", so Karom.

Serbien: mehr Migranten als 2019

Die sogenannten Balkanroute ist zwar offiziell geschlossen. Dennoch kommen nun mehr Migranten hier an.

Serbien hat im ersten Halbjahr 2020 nach eigenen Angaben rund 30.000 Migranten registriert. Das sind fast drei Mal so viele wie im gleichen Zeitraum 2019. Rund 1200 Migranten waren demnach minderjährig und allein unterwegs. .

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