Nawalny-Vergiftung: Moskau weist Vorwürfe entschieden zurück

Vergifteter Kreml-Kritiker Navalny auf dem Weg in die Berliner Charité
Vergifteter Kreml-Kritiker Navalny auf dem Weg in die Berliner Charité Copyright ODD ANDERSEN/AFP or licensorsEuronews
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Von Stefan Grobe
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Moskau sieht sich für zu Unrecht wegen der Nawalny-Vergiftung in der Kritik. Stattdessen vermutet man anti-russische Kampagnen am Werk

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Nach Stunden langem Schweigen hat die russische Regierung Vorwürfe scharf zurückgewiesen, für die Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny (auch: Navalny) verantwortlich zu sein.

Ein Sprecherin des Außenministeriums erklärte, Russland habe nicht einen einzigen konkreten Beweis für die Anschuldigungen gesehen.

Später fügte ein Sprecher des Kreml hinzu, es gebe keine direkten Anschuldigungen gegen Russland.

Er wäre sehr vorsichtig, wenn es darum gehe, den russischen Staat in dieser Angelegenheit zu beschuldigen.

Dafür gebe es keinerlei Gründe.

Moskau akzeptiere daher in diesem Zusammenhang auch keine Kritik.

Ähnliche Töne auch im russischen Parlament, der Duma.

Dies seien geplante anti-russische Kampagnen, die sich Nawalnys Gesundheitszustand zunutze machten, so der Vorsitzende des Auswärtigen Auschusses, Leonid Slutski.

Er sei sicher, dass diese Anwürfe nichts mit Nawalnys wahrem Gesundheitszustand zu tun hätten.

Internationale Organisation sehen die Sache indes anders.

Die Tatsache, dass der Nervengift-Befund dem Einsatz chemischer Waffen gleichkomme, sei bemerkenswert, hieß es etwa in einer Erklärung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen.

Die Vorwürfe seien daher Anlass für große Besorgnis.

Die Unterzeichner-Staaten der Chemiewaffen-Konvention ächteten den Einsatz dieser Waffen von jedem Staat unter jedweden Umständen.

Angela Merkel hatte erklärt, sie werde Deutschlands EU- und NATO-Partner informieren, um zu einer gemeinsam Haltung zu kommen.

Unterstützung erhielt sie bereits von Schweden.

Die russische Regierung habe Antworten zu geben und müsse die Sachlage sorgfältig und transparent ermitteln, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven bei einem Besuch in Berlin.

Der Einsatz chemischer Waffen sei ein Bruch internationalen Rechts.

Die EU stehe in dieser Frage eng zusammen.

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