Nawalny: Moskau mauert - und dreht den Spieß um

Nawalny: Moskau mauert - und dreht den Spieß um
Copyright AP Photo/Pavel Golovkin, File
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Von Fréderic Bouchard
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Während der Ruf nach Aufklärung weltweit lauter wird, mauert Moskau und will untersuchen lassen, ob eine "fremde Macht" einen russischen Staatsbürger geschädigt habe, um Moskau zu diskreditieren.

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NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine Untersuchung im Fall des russischen Oppositionsführers Alexej Navalny gefordert. Er ist eine weitere Stimme im wachsenden internationalen Chor, der von Russland Aufklärung verlangt.

Wir haben keinen Grund, den Befund der Ärzte anzuzweifeln, und was wir jetzt brauchen, ist eine transparente Untersuchung, um herauszufinden, was passiert ist, und um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
´Jens Stoltenberg
NATO Genberalsekretär

Eine Sprecherin der Bundesregierung wies Andeutungen Moskaus zurück, die Ergebnisse der der behandelnden Ärzte zur Vergiftung Nawalnys könnten politisch motiviert sein.

Der britische Premierminister Boris Johnson, der mit Sergej Skripal einen vor zwei Jahren vergifteten russischen Ex-Agenten im Land hat, forderte ebenfalls rückhaltlose Aufklärung.

Moskau mauert - und dreht den Spiess um

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vermied es, Nawalny in einem interview beim Namen zu nenen, er sprach einfach nur von einem derzeit kranken/erkrankten Patienten.

Wir sind kategorisch dagegen, dass jemand jetzt von Vergiftung spricht, wenn etwas noch nicht als Vergiftung bestätigt ist. Es handelt sich um einen russischen Staatsbürger, der im Koma liegt, und wir würden gerne herausfinden, was der Grund dafür ist.
Dimitri Peskov
Sprecher des russsichen Präsidenten

Bisher keine Ermittlungen in Russland

Kremlkritiker Nawalny stand unter durchgehender Überwachung der russischen Sicherheitsbehörden, offizielle Ermittlungen wurden in Russland aber bisher nicht eingeleitet.

Kremlsprecher Peskow sagte, ein Strafverfahren werde man in Erwägung ziehen, wenn die Substanz bestimmt und eine Vergiftung nachgewiesen sei. Allerdings werde man untersuchen, ob es sich um einen Versuch ausländischer Staaten handele, einen russischen Staatsbürger zu schädigen, mit dem Ziel, Russland zu diskreditieren.

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