Nawalny: Moskau mauert - und dreht den Spieß um

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine Untersuchung im Fall des russischen Oppositionsführers Alexej Navalny gefordert. Er ist eine weitere Stimme im wachsenden internationalen Chor, der von Russland Aufklärung verlangt.
Eine Sprecherin der Bundesregierung wies Andeutungen Moskaus zurück, die Ergebnisse der der behandelnden Ärzte zur Vergiftung Nawalnys könnten politisch motiviert sein.
Der britische Premierminister Boris Johnson, der mit Sergej Skripal einen vor zwei Jahren vergifteten russischen Ex-Agenten im Land hat, forderte ebenfalls rückhaltlose Aufklärung.
Moskau mauert - und dreht den Spiess um
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vermied es, Nawalny in einem interview beim Namen zu nenen, er sprach einfach nur von einem derzeit kranken/erkrankten Patienten.
Bisher keine Ermittlungen in Russland
Kremlkritiker Nawalny stand unter durchgehender Überwachung der russischen Sicherheitsbehörden, offizielle Ermittlungen wurden in Russland aber bisher nicht eingeleitet.
Kremlsprecher Peskow sagte, ein Strafverfahren werde man in Erwägung ziehen, wenn die Substanz bestimmt und eine Vergiftung nachgewiesen sei. Allerdings werde man untersuchen, ob es sich um einen Versuch ausländischer Staaten handele, einen russischen Staatsbürger zu schädigen, mit dem Ziel, Russland zu diskreditieren.