Nach dem Brand von Moria: Europa ist gespalten

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Copyright Petros Giannakouris/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Ioannis Giagkinis
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Das Lager Moria ist inzwischen fast vollständig zerstört. Die griechische Regierung geht von erneuter Brandstiftung aus. Die EU zeigt sich uneins, was mit den 12.000 Männern, Frauen und Kindern geschehen soll. Einig ist man sich nur, dass es Lager wie Moria nicht wieder geben kann.

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Am Mittwochabend sind neue Brände im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ausgebrochen, das Lager ist inzwischen fast vollständig zerstört. Die griechische Regierung geht von erneuter Brandstiftung aus.

Die EU zeigt sich uneins, was mit den 12000 Männern, Frauen und Kindern geschehen soll. Einig ist man sich nur, das es Lager wie Moria nicht wieder geben kann.

Was wirklich geschehen ist wird noch untersucht. Tatsache ist, dass das Feuer von Asylsuchenden gelet wurde, nachdem entschieden worden war, das sie wegen ihrer Coronavirus-Infektionen in Quarantäne sollten. Moria kann so nicht so weitermachen, so wie in den vergangenen Jahren. Wir brauchen ein geschlossenes, kontrolliertes Lager, das sicher ist, humane Bedingungen sicherstellt - und viel kleiner sein sollte.
Notis Mitarakis
Griechischer Minister für Migration

Über die gesamte Insel wurde für die kommenden vier Monate der Ausnahmezustand verhängt. Damit steht der gesamte griechische Apparat zur Unterstützung zur Verfügung.

Ich sehe die schwierigen Umstände, aber das kann nicht zum Alibi für Gewalt bei Gesundheitskontrollen oder für solche Ausschreitungen werden. Die Zustände in Moria müsen sich ändern, das ist eine Frage der öffentlichen Gesundheit, der Menschlichkeit und auch der nationalen Sicherheit.
Kyriakos Mitsotakis
Griechischer Ministerpräsident

Statt der vorgesehenen 3000 Migranten waren dort mehr als 12.000 untergebracht, die dortigen Zustände galten schon lange als unhaltbar.

Ich habe nichts mehr, und wir wissen nicht, wo wir schlafen sollen. Unser Haus ist weg, unser Essen ist weg, unser Geld ist weg, alles.
Cornille Ndama
Migrant aus der Demokratischen Republik Kongo

Die Situation setzt auch die Bewohner von Lesbos unter Stress, angesichts der 12000 jetzt obdachlosen Migranten.

Keine Ahnung, wohin diese Menschen jetzt gehen werden. Ich glaube, sie werden zu uns, in unsere Häuser kommen. Die Leute hier bekommen Angst…
Efstratios Kypriotis
Kneipenbesitzer auf Lesbos

In Europa beginnen die Diskussionen, was zu tun sei sei: die einen fordern die sofortige Verteilung der Migranten, die anderen warnen, dies wäre das falsche Signal nach den offensichtlich gelegten Bränden.

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