Lesbos: Neue Zelte, Proteste und Tränengas

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Von Apostolos Staikos, su mit dpa
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Vier Tage nach dem Großbrand, der das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos zerstört hat, konnten die ersten Migranten in neues, provisorisches Zeltlager ziehen, geplant für bis zu 18.000 Menschen. Doch Tausende standen weiter buchstäblich auf der Straße

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Vier Tage nach dem Großbrand, der das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos zerstört hat, konnten nach Medienberichten (griechisches Staatsradio) die ersten Migranten in neues, provisorisches Zeltlager ziehen, geplant für bis zu 18.000 Menschen. Doch Tausende standen weiter buchstäblich auf der Straße.

Immer wieder kam es zu spontanen Demonstrationen von Migranten und dann auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Migranten warfen Steine, die Polizei setzte Tränengas ein. (griechisches Fernsehen). Hunderte ehemalige Lagerbewohner, die seit vier Tagen im Freien ausharren, protestierten nahe der Inselhauptstadt Mytilini gegen ihre verzweifelte Lage.

Hakem Ahmaed Aazim, Asylbewerber aus Afghanistan:

"Moria war nicht gut, wir wollen Freiheit, kein Lager."

Aaina Mohammadi (50) – Asylbewerberin aus Afghanistan:

"Meine Botschaft an die Weltgemeinschaft und an die Europäische Union ist, uns so schnell wie möglich von hier wegzubringen. Schließt eure Augen nicht länger. Unser Leben und das unserer Kinder ist in Gefahr. Wenn wir Moria nur zwei Minuten später verlassen hätten, wären wir verbrannt.“

Apostolos Staikos, Euronews:

“Flüchtlinge und Migranten, die weiter auf der Straße sitzen, sagen, dass kein «neues» Moria-Lager sie auf der Insel halten kann. Dieses Kapitel ihres Lebens sei abgeschlossen. Sie bitten darum, auf das Festland gebracht zu werden. Sie fordern auch die Staaten der Europäischen Union auf, Solidarität und Mitgefühl zu zeigen und sie aufzunehmen.“

Das Lager Moria war bei Bränden am Dienstag und Mittwoch fast völlig zerstört worden. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) wurden 11.500 Menschen obdachlos, darunter 4000 Kinder.

Apostolos Staikos, su mit dpa

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