"Alan Kurdi": Sicherer Hafen für 125 Menschen auf Sardinien

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Von Euronews mit dpa / afp
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Das Rettungsschiff hatte sich zunächst auf den Weg ins französische Marseille gemacht, nachdem sowohl Italien als auch Malta die Aufnahme der Flüchtlinge nicht zugelassen hatten.

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Nach Tagen der Ungewissheit und einer abgebrochenen Fahrt in Richtung Frankreich darf das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" nun doch 125 aus dem Mittelmeer geborgene Bootsmigranten in Italien an Land bringen.

Wie die deutsche Betreiberorganisation Sea-Eye mitteilte, dürfe das Schiff die Küstenstadt Olbia im Nordosten Sardiniens ansteuern. Die Übergabe der Geretteten sei für Freitag geplant.

Zuvor hatte das italienische Innenministerium die Übernahme genehmigt. Die Menschen sollten an Land gehen und dann größtenteils auf andere europäische Länder aufgeteilt werden, schrieb das Ministerium in Rom.

50 Minderjährige an Bord

Die Alan Kurdi hatte am vergangenen Wochenende 133 Migranten in der Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste geborgen. Zwei Frauen, ein Mann und fünf Kinder waren als Notfälle an Land gebracht worden. Die übrigen 125 Menschen, darunter 50 Minderjährige, mussten weiter auf dem Schiff ausharren.

Das Rettungsschiff hatte sich zunächst auf den Weg ins französische Marseille gemacht, nachdem sowohl Italien als auch Malta die Aufnahme der Flüchtlinge nicht zugelassen hatten. Am Mittwoch hatten jedoch die französischen Behörden an Italien appelliert, das Schiff den internationalen Regeln gemäß im nächst gelegenen sicheren, also einem italienischen Hafen, anlegen zu lassen.

Erst Arbatax, nun Olbia

Wegen eines aufkommenden Unwetters durfte die Alan Kurdi am Donnerstag schließlich den Hafen Arbatax in Sardinien ansteuern, um Schutz zu suchen. Auch dies sei dem Schiff genehmigt worden, hieß es seitens des Innenministeriums.

Sea Eye zufolge hätten die italienischen Behörden nach dem Erreichen Sardiniens das Schiff erstmals kontaktiert, um die "weitere Koordinierung" zu besprechen.

Die Seenotrettung im Mittelmeer ist ein umstrittenes Thema. Italien und Malta lassen gerettete Migranten oft Tage oder Wochen auf Schiffen ausharren, ehe ihnen die Einfahrt in einen Hafen erlaubt wird.

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